Der Vorteil von BIM: Die Transparenz der Daten für alle Beteiligten ist der Gewinn des Verfahrens.

Little Big BIM

Das Verfahren BIM (Building Information Modeling) braucht Wissen und Leute, also Ausbildung. Hochparterres Agnes Schmid hat einen Grundlagenkurs bei IDC besucht.


Das Verfahren BIM (Building Information Modeling) braucht Wissen und Leute, also Ausbildung. Hochparterres Agnes Schmid hat einen Grundlagenkurs bei IDC besucht.


Alle stehen in einem virtuellen Raum und gruppieren sich um das 3-D-Modell. Sie kommen aus unterschiedlichen Planungsaufgaben: Entwerferinnen, Haustechniker, Facility-Mangerinnen. Sie modellieren das 3-D-Modell digital, ihrer Spezialisierung entsprechend. Kommen sie sich in die Quere, diskutieren sie direkt am Modell und suchen Lösungen. Das Verfahren, das sie im Kurs «Grundlagen BIM Planung» bei Philipp Escher von der Firma IDC lernen, war ein Zauberwort auch an der letzten Swissbau: Es heisst Little BIM, Big BIM, Closed oder Open BIM. Ob einer alleine an seinem eigenen Modell oder mehrere am gleichen Modell arbeiten – der Datenaustausch geht per IFC-Format problemlos und die Beteiligten können auch Kommentare im Modell hinterlassen. Dann heisst das Format BCF. Eine weitere Abkürzung lernen die Kursteilnehmer, LOD für Level of Development, dieser beschreibt, wie detailliert das Modells ist.

Probierend am virtuellem Modell lernen wir den Vorteil von BIM: Die Transparenz der Daten für alle Beteiligten ist der Gewinn des Verfahrens. Schuldzuweisungen, dass der oder jene nicht getan habe, was er hätte tun sollen, sind weniger möglich. Die Bedingung: Damit das Verfahren funktioniert, braucht ein Büro neue Ressourcen für die Koordination, einen BIM-Manager oder eine BIM-Koordinatorin. Es sind, so lernen wir, vorab Investitionen in Wissen und Menschen, erst dann in Maschinen und Software. Die neue Position im Büro muss umsichtig eingerichtet werden, denn sie verfügt über tiefe Einblicke ins Projekt, sie koordiniert alle Beteiligten und weist unvollständige oder fehlerhafte Modelle zurück. Das heisst – sie hat Einfluss.

Philipp Escher, der Kursleiter, betont aber, dass es nichts bringe, einfach einen BIM-Manager einzustellen. Die erste Frage heisse: «Was ist das Ziel?» Gehe es dem Büro weiterhin nur ums Modellieren in 3-D oder möchte das Büro zukünftig die Gesamtleitung für BIM-Planungen anbieten. Erst wenn diese Frage geklärt sei, könnten die entsprechenden Massnahmen für die Zukunft getroffen werden. BIM so lernen wir, bringt ein neues Stellenprofil ins Atelier. Das Verfahren ist in seinem Kern ein Organisationsprinzip, es verlangt Ordnungsliebe und Kommunikationsgeschick. Vorab Architekten, die dafür Flair haben, werden an dieser Position Gewinn und Erfüllung finden.

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Kommentare

Ruedi Schultheiss 24.06.2016 18:38
Grüezi, habe gerade das beworbene Hochparterre "das informierte Modell" bestellt. Finden 4.- Versandkosten, für das, dass Sie ja gleichzeitig Werbung fürs Hochparterre machen können etwas übertrieben. Nun ja, es wirds sicher wert sein. Gruss RS
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