Die Architekten nennen das Gebäude ‹Kristall›, die Studenten ‹Todesstern›: die Universitätsbibliothek von Freiburg aus Drohnenperspektive. Fotos: Barbara Bühler

‹Kristall› oder ‹Todesstern›?

Die Unibibliothek von Degelo Architekten in Freiburg im Breisgau spaltet die Gemüter. Ein Drohnenflug um das dunkle Objekt zeigt es von seiner besten Seite.

Degelo Architekten bauten die Universitätsbibliothek von Freiburg im Breisgau neu. Sie sind stolz auf ihren ‹Kristall›. Er reagiere stark auf den städtebaulichen Kontext, finden sie, und führe einen ‹sensiblen Dialog› mit der Nachbarschaft. Andere, wie ich auch, finden das genaue Gegenteil. Der Baukörper tut der Stadt weh und verunsichert die Menschen, weil er keine gerade Kante hat, so schreibe ich im aktuellen Hochparterre 9/2015. Im Juli, kurz vor der Eröffnung des Prestigebaus, liess die Badische Zeitung eine Drohne fliegen. Der Film zeigt das dunkle Objekt von seiner besten Seite: von schräg oben. Aus Augenhöhe zeigen uns die Bibliothek die Bilder der Fotografin Barbara Bühler ihm Heft, deren Name wir dort falsch geschrieben haben. Hierfür entschuldigen wir uns.

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Kommentare

Axel Simon 03.09.2015 19:14
Liebe Frau Bühler Gute Architektur habe immer schon die Gemüter erhitzt, schreiben Sie. Das stimmt, der Umkehrschluss jedoch nicht: Ein Gebäude, das verstört, ist nicht zwangsläufig ein gutes Gebäude. Auch mich hat die neue UB sprachlos gemacht, allerdings nicht vor Begeisterung. Als Architekturkritiker möchte ich allerdings nicht stumm bleiben, sondern versuchen, meine Empfindungen, Beobachtungen und schliesslich meine Meinung so schlüssig wie möglich zu erklären, nicht gnadenlos, sondern präzis. So präzis wie Ihre Fotos. Konstruktiv kann eine Kritik nur dann sein, wenn Kritiker wie Empfänger die gleichen Grundannahmen teilen. Dass dies bei Heinrich Degelo und mir scheinbar nicht der Fall ist, habe ich beschrieben. Auf Ihre Bilder der belebten Bibliothek freue ich mich trotzdem!
Barbara Bühler 03.09.2015 14:55
Guten Tag Herr Simon, vielen Dank für die Richtigstellung meines Namens auf der Onlineplattform des Hochparterre. Ich habe mich allerdings mehr an ihrem Text wie an dem orthographischen Fehler meines Namens gestört. Gute Architektur soll und darf kontrovers diskutiert werden und sie hat auch immer schon die Gemüter erhitzt. Ich habe mich zwei volle Tage in und um die Bibliothek aufgehalten und bin sprachlos begeistert was sie macht und kann. Gerne würde ich ihnen auch die Bilder die ich diesen Montag im rege genutzten Gebäude aufgenommen habe zukommen lassen. Ihr Text ist ein gnadenloser Zerriss, dies hat nichts mit Polemik oder eben einer konstruktiven Kritik zu tun. Meiner Meinung nach wäre es angebracht sich auch bei Herrn Degelo zu entschuldigen. mit freundlichen Grüssen Barbara Bühler
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