«The Walk» heisst die erste Schau, die gta Ausstellungen unter der neuen Leitung von Fredi Fischli und Niels Olsen organisiert hat. Ein faszinierend verwirrender Gang durch den Untergrund am Hönggerberg.
Ausstellungen handeln vorwiegend vom Sehen. In Ruhe steht man vor dem Bild und betrachtet, analysiert, geniesst. In der Schau «The Walk» an der ETH Zürich – der Titel sagt es – geht es vor allem ums Gehen. In Einerkolonnen marschieren die Besucher hinab in den Untergrund des Gebäudekomplexes auf dem Hönggerberg, hinein in ein Labyrinth aus Gängen und Tunnels, die die ETH-Bauten verbinden. Eine verbotene Zone, gewöhnlich nur dem Hausmeister zugänglich. In der Hand hat jeder eine kryptische Karte. Treppen, Pfeile und Räume zeigen den Ablauf, nicht aber den Kontext. Erst runter, dann links, dann durch die Tür. Doch die Zeichen verwirren mehr, als sie erklären. Also Blick zum Vordermann und weiter über Rampen, unter niedrigen Decken hindurch, durch Luftschächte in die Tiefe. Die Wanderung ist auch Ausstellung: Immer wieder treffen wir auf Fotografien und Videos, die uns für einen Moment aus dem Kontext reissen. Auf einem Bildschirm doziert Aldo Rossi, eine Fotografie zeigt einen Platz in Neapel,...
Im Unterleib der Architektur
«The Walk» heisst die erste Schau, die gta Ausstellungen unter der neuen Leitung von Fredi Fischli und Niels Olsen organisiert hat. Ein faszinierend verwirrender Gang durch den Untergrund am Hönggerberg.
Andres Herzog 21.02.2014 16:21