Hephaistos ist der Sohn von Zeus und Hera. Er ist der oberste Gott der alten Griechen, sie ist seine Frau. Hephaistos ist klein, hässlich und schreit unentwegt als kleiner Götterbub. Da wirft ihn seine Mutter aus dem Olymp ins Tal hinunter. Die Meernymphen Thetis und Eurynome retten ihn, pflegen ihn gesund und bringen ihm bei, wie er aus Eisen Schmuck machen kann. Sie zeigen ihm, wie er das Material mit Wärme, Werkzeug und Kraft verändern und mit seinem inneren Auge in eine Form bringen kann, die den Göttern gefällt. Hephaistos hat viel zu tun: Vom Tor zum Olymp bis zu Zeus’ Donnerkeil, vom Halsschmuck für Harmonia bis zum Wagen des Sonnengottes Helios, vom Zweizack für Hades, dem Gott der Unterwelt, bis zum Dreizack für Poseidon im Meer – alles hat er gemacht. Sein Trumpf ist sein Wissen um Material und dessen Veränderung mit Hitze, Druck und Zug und Werkzeug. Er schmiedet seiner Mutter einen goldenen Thron und lässt ihn in den Olymp fahren. Als sich Hera darauf setzt, wird sie gefesselt und niemand kann sie befreien. Das Jammern der anderen Götter holt Hephaistos in den Olymp zurück und er befreit Hera mit Handwerkerhand und Werkzeug. Zeus, sein Vater, hat an dieser Frauenbefreiung keine Freude; er packt ihn und wirft ihn noch einmal aus dem Olymp, worauf der Handwerker, unsanft gelandet, zeitlebens hinkt. Zur Versöhnung beschliesst der Göttervater, Hephaistos Aphrodite – die Göttin der Sinnlichkeit – zur Frau zu geben. Hephaistos ist der Handwerker unter den griechischen Göttern und sein Mythos ist das andauernde Machen, der Wille, die Lust und das Können, Material zu verwandeln in Werkzeuge für das gute Leben. Er hinkt aber, weil Zeus fürchtete, dass die Autorität des Tätigen ihn als Göttervater bedrohe und er ihn also aus dem Olymp warf. Der Handwerker gehörte zum engen Zirkel und doch nicht. Und zur Versöhnung dann Aphrodite – die Schönheit, weil...