«Freespace» heisst das Thema der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig, die am 26. Mai ihre Tore öffnet. Was die Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara darunter konkret verstehen, bleibt auch nach der Lektüre des Detailprogramms, das sie heute vorgestellt haben, neblig. Es gehe ihnen vor allem um das Wort «space». «Im weitesten Sinne übersetzt Architektur ein Bedürfnis in bedeutungsvollen Raum», schreiben sie. Und fahren poetisch fort: «Wir müssen die Kultur pflegen wie einen Garten.» Zwei Sonderschauen ergänzen die Hauptausstellung: «The Practice of Teaching» zeigt Projekte aus der Lehre. Unter dem Titel «Close encounter» stellen die irischen Kollegen von Farrell und McNamara herausragende historische Bauten vor. «In der Architektur ist die Zeit nicht linear», so die Kuratorinnen. «Architektur bringt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zusammen.» Klar ist seit heute, wer alles nach Venedig reist. Bei der Länderschau stellen dieses Jahr 65 Nationen aus, sieben davon zum ersten Mal, darunter sogar der Heilige Stuhl aus Vatikanstadt. 71 Teilnehmer bestreiten die Hauptausstellung. Auf der Liste stehen grosse Namen wie Alvaro Siza, Wang Shu, Bjarke Ingels, David Chipperfield, Sanaa, Paulo Mendes da Rocha, Rafael Moneo, Eduardo Souto de Moura oder Toyo Ito. Selbst der letztmalige Chefkurator Alejandro Aravena und sein Büro Elemental sind mit von der Partie. Daneben fällt auf, wie stark die Schweiz in Venedig vertreten ist. Über ein Dutzend hiesige Büros stellen alleine in der Hauptausstellung aus: Atelier Cube, Michele Arnaboldi, Bearth & Deplazes, Mario Botta, Burkhalter Sumi, Gion A. Caminada, Caruso St John, Angela Deuber, Aurelio Galfetti, Miller & Maranta, Valerio Olgiati, Sergison Bates, Peter Zumthor. Architekten aus der Schweiz beteiligen sich auch bei einigen Länderpavillons und selbstverständlich am Schweizer Pavillo...