Gewicht des Berges, Lust am Holz

Berg- und Talblick, Landschaft, Holz. Der Wettbewerb Constructive Alps verknüpft die Eigenarten des Bauens und Sanierens in den Alpen mit der Klimavernunft.

Fotos: Seraina Wirz

Berg- und Talblick, Landschaft, Holz. Der Wettbewerb Constructive Alps verknüpft die Eigenarten des Bauens und Sanierens in den Alpen mit der Klimavernunft.

Wie schön passt das doch ins Postkartenbild der Alpen: ein Dorf im Grünland, eine Bauernschule aus Holz, das Förster im nahen Wald geschlagen und Zimmerleute aus der Region klimavernünftig zum Haus gefügt haben. Angeleitet hat sie Andy Senn, ein Architekt aus St. Gallen. Doch die Vorstellung täuscht. Das Landwirtschaftliche Zentrum von Salez, mit dem ersten Preis von Constructive Alps 2020 bedacht, liegt in einer Alpenstadt mit 470 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie zieht sich als Band von Graubünden neunzig Kilometer lang dem Rhein entlang bis zum Bodensee. Grossartige Naturschutzgebiete wechseln ab mit Landschaften für die industrialisierte Landwirtschaft. Entlang des Stadtbandes im Talkessel ragen links und rechts stotzige Berge auf. Salez, das Dorf, ist zum Quartier einer Siedlung geworden. Eine Entwicklung, die die Alpen immer mehr prägt: im Rheintal ähnlich wie im Wallis, im Südtessin, in Südtirol von Meran über Bozen bis ins Trentino, in Tirol dem Inn entlang oder in Savoyen von Grenoble über Annecy bis Genf. Bandstädte in den rentablen Talsenken, Hügeldörfer in ihrem Hinterland und einsame Siedlungen im Gebirge – diese drei Formen sind die Eigenart der Alpen. Dazu kommen die grandiose Topografie, viel Tiefbau, sie zu überwinden, und in allen drei Formen gibt es Landwirtschaft. Das Bauernleben ist kostspielig und karg, auch in den Alpen lebt es nur noch eine kleine Minderheit. Und es ist populär: Der Kanton St. Gallen hat in Salez 32 Millionen Franken eingesetzt; in Landquart, dem oberen Teil der Bandstadt am Alpenrhein, wird der Kanton Graubünden in den nächsten Jahren 25 Millionen in den Ausbau seiner Landwirtschaftsschule Plantahof investieren. Mit 70 Prozent Ja stimmte die Bevölkerung Graubündens dem Schulbau zu, 78 Prozent Ja gab es im Kanton St. Gallen für das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez. Lowtech für Klimavernunft Die Skizze dieses s...

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