Geschickt die Lücke gefüllt

Dank eines baurechtlichen Kuriosums haben Biolley Pollini und MA-P in Lausanne zwischen zwei Häusern gebaut. Die erweiterten Wohnungen schaffen Raum für Kernfamilie und Co-Parenting.

Fotos: Daniela & Tonatiuh

Dank eines baurechtlichen Kuriosums haben Biolley Pollini und MA-P in Lausanne zwischen zwei Häusern gebaut. Die erweiterten Wohnungen schaffen Raum für Kernfamilie und Co-Parenting.

Schon beim Einbiegen in den Chemin du Risoux entdeckt man die dunkelgrüne Scheibe zwischen zwei stattlichen Putzbauten. Hinter den hohen Fenstern der Klinkerfassade liegen helle Zimmer, die den Wohnraum der beiden Häuser erweitern. Eine kluge Nachverdichtung. Doch daran hatten die Architektinnen von Biolley Pollini und M-AP anfangs nicht einmal gedacht. Die Unregelmässigkeit bleibt Das Lausanner Quartier südlich des Parc de Valency folgt einem rigiden Plan aus den 1930er-Jahren. Nur die zwei fast quadratischen Häuser am Chemin du Risoux tanzen aus der Reihe. Um die Unregelmässigkeit zu beheben, zeichnete man 60 Jahre später ein Rechteck in der Grösse der Nachbarhäuser über die Parzellen. Seither reicht die Bauzone nur noch bis zu den Eingängen, dafür durfte man den Zwischenraum und den Garten im Süden bebauen. «Wahrscheinlich ist das die einzige Parzelle in Lausanne, auf der dieses Projekt möglich war», sagt Tanguy Auffret-Postel von M-AP. Schon früh entschieden sich die Architekten für den Zwischenbau, um die Proportionen des Bestands und den Grünraum zu erhalten. Doch weil die Brandschutzabstände den Anbau an ein einziges Haus verboten, mussten sie zunächst den Nachbarn vom gemeinsamen Projekt überzeugen. Dieser plante seinerseits bereits eine Erweiterung, doch der Dialog gelang – die Vorteile waren offensichtlich: bessere Räume, weniger Fassadenabwicklung und tiefere Baukosten. ###Gallery_1### Unerwartete Innenwelten in strenger Hülle Als die Architekten ihre Idee der Stadt präsentierten, forderten die Behörden, der Bestand müsse ablesbar bleiben, und schlugen für den Zwischenbau einen dunklen Verputz vor. Doch für die Architekten gehörte der zu den bestehenden Massivbauten, und so schneiderten sie ein passenderes Fassadenkleid für ihre Holzkonstruktion dazwischen. Heute glänzt eine Keramikfassade in der Sonne. Die versetzten Fensterhöhen erzä...

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