Die Besten 2011, Anerkennung Architektur: Hörsaalgebäude in der Weichenbauhalle, Bern. Fotos: Walter Mair

Fin de chantier: Kluge Verbindung

Keine schwarze Kiste als Kontrast zum Bestand, kein Weiterstricken der Industriearchitektur: Beim Umbau der Weichenbauhalle zum Unigebäude wählten die Architekten ein subtiles Miteinander von Alt und Neu.

Der Entwurf lässt die geschützte Halle von 1914 weitgehend unangetastet. Nur der Dachaufbau und das Glasoberlicht wurden neu erstellt. Von aussen deuten lediglich die neuen Vorfenster vor der alten Sprossenverglasung auf die Veränderung im Innern hin. In die Halle stellten die Architekten zwei Volumen als Häuser im Haus. Sie berühren den Bestand nur am Dach. Die schlichten Körper beherbergen ein grosses und sechs kleine Auditorien. Zwischen gedämmten Einbauten und nackter Aussenwand entsteht eine unbeheizte Passage. Hier begegnen sich die Studenten und gehen entlang der Backsteinmauer in die Hörsäle hinter den Holzfaserplatten. Von dort blicken sie durch grosse Fenster auf die alte Fassade aus der industriellen Vergangenheit.

Die Jury Architektur der «Besten 2011» zeichnete das Hörsaalgebäude mit einer Anerkennung aus.

Hörsaalgebäude Weichenbauhalle in Bern, 2011

Von-Roll-Areal, Fabrikstrasse 6, Bern

– Bauherrschaft: Kanton Bern, Amt für Grundstücke und Gebäude

– Architektur: giuliani.hönger, Zürich

– Projektleitung: Julia Koch, Gabriele Oesterle

– Baumanagement: b + p Baurealisation, Zürich

– Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting, Zug

– Auftragsart: Wettbewerb, 2004

– Anlagekosten (BKP 0-9): CHF 28,5 Mio.

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