Aino Aalto war Architektin und Designerin.

«Es gibt nichts ausserhalb von uns»

Der Dokumentarfilm ‹Aalto› erzählt, welchen Anteil die Frauen an Alvar Aaltos Werk hatten – insbesondere Aino, seine erste Frau.

Er nannte sie ‹Racker›, sie nannte ihn ‹Papi›. Sie schrieben sich Liebesbekundungen und scherzhafte Tiraden, erinnerten an ihre Anfänge, in denen sie Wettbewerbe gezeichnet hatten, nur sie beide, Alvar und Aino, noch ohne Mitarbeiter, ohne Koch, Kinder, Nanny. Ihre Sprache tanzt finnisch, macht Schlenker wie die Holzdecke der Bibliothek in Viipuri (1935). Sie schreibt: «Ich hatte keine erotischen Begegnungen.» Um die empathische, ja erotische Architektur von Alvar Aalto wissen wir, die Villa Mairea (1939) oder das Rathaus von Säynätsalo (1952), um seine den Menschen schmeichelnden Details. Wir haben von Aaltos Kreativität gelesen, die stets aus den Bedingungen herausschöpfte, von seinem humanistischen Realismus, der gerade in der Schweiz viele Architekten prägte. Was wir bisher zu wenig kannten, ist der Anteil der Frauen an seinem Werk. Das erzählt dieser Film.   ###Media_3### ###Media_4### ###Media_5### Wir lernen Aino kennen, Aaltos erste Frau, als ‹quintessential modern women›. Natürlich ist sie diejenige, die die Familie organisiert, die ihrem Ehemann Halt gibt, als er plötzlich, nach der Pariser Weltausstellung 1937 und einer Ausstellung im New Yorker MoMa, weltberühmt ist. Doch sie arbeiten auch als Team. Sie leitet das Büro, wenn er mal wieder auf Reisen ist. Und sie ist die Chefdesignerin und Managerin der Möbelfirma Artek. Ab 1935 vermarktet sie die besonders in England und Amerika gefragten Stühle und Sessel, Lampen und Vasen. Karl Fleig, ein Architekt aus der ‹Schweizergarde› im Büro, charakterisiert beide so: sie zurückhaltend, er «strahlungsintensiv». Als Aaltos «liebe kleine Aino» im Januar 1949 an Krebs stirbt, zeichnet er sie am Totenbett. Über den Schmerz helfen ihm sein Experimentalhaus auf der Insel Muuratsalo hinweg. Und Elissa. 24 Jahre jünger als er, trat die Architektin an Ainos Stelle: in der Ehe, im Büro und bei Art...
«Es gibt nichts ausserhalb von uns»

Der Dokumentarfilm ‹Aalto› erzählt, welchen Anteil die Frauen an Alvar Aaltos Werk hatten – insbesondere Aino, seine erste Frau.

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