Erste Baustellen geschlossen
Die Kantone Genf und Waadt verbieten die Arbeit auf Baustellen, weil das Abstand halten nicht möglich ist. Im Kanton Zürich will die Gewerkschaft Unia eine Schliessung mit einer Petition erreichen.
Auf Baustellen in den Kanton Genf und Waadt darf wegen dem Coronavirus bald nicht mehr gearbeitet werden. Dies haben die Regierungen der beiden Westschweizer Kantone am Mittwoch beschlossen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Im Kanton Waadt gilt das Dekret seit Mittwoch 18 Uhr, in Genf werden die Bauarbeiten ab Freitag eingestellt. Im Kanton Zürich will die Gewerkschaft Unia mit einer Online-Petition an den Regierungsrat eine Schliessung der Baustellen erreichen. «Aktuell können auf den Baustellen die vorgeschriebenen Schutzmassnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern, nicht eingehalten werden», heisst es in dem Begehren. «Wir Bauarbeiter fordern den Regierungsrat des Kanton Zürich auf, unverzüglich unsere Baustellen im Kanton Zürich zu schliessen und die Lohnzahlung für die betroffenen Beschäftigten zu garantieren.» Die Petition ist laut Unia bereits von knapp 10’000 Personen unterzeichnet worden.
Der Schweizerische Baumeisterverband hingegen spricht sich gegen flächendeckende Baustellenschliessungen aus. Er will die Arbeiter auf den Baustellen mit hygienischen Massnahmen und organisatorischen Anpassungen vor dem Coronavirus schützen. Auch der Maler- und Gipserunternehmer-Verband hält eine generelle Schliessung der Baustellen für «völlig unverhältnismässig», zitiert der «Tages-Anzeiger». Implenia, das grösste Bauunternehmen der Schweiz, gesteht derweil gegenüber SRF offen ein, dass die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit tatsächlich nicht auf jeder Baustelle eingehalten würden. Jens Vollmar, verantwortlich für den Hochbau und Länderpräsident für die Schweiz, sagt: «Ja, es gibt Fälle, da sehen wir nach wie vor, dass die Mitarbeiter zu eng aufeinander sind, aber unsere Vorgaben sind klar.»