Die Baustelle der Elbphilharmonie im August 2011: Seit Anfang November wird statt gebaut, vor allem verhandelt. Fotos: Mr. TI. via Wikimedia

Elbphilharmonie-Streit geht vor Gericht weiter

Die Einigung im Streit um den Bau der Elbphilharmonie in Hamburg ist geplatzt. Die Stadt kündigte einen Vergleich mit dem Baukonzern Hochtief auf. Nun wird der Zwist doch vor Gericht ausgetragen.

Die Einigung im Streit um den Bau der Elbphilharmonie in Hamburg ist geplatzt, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Die Stadt kündigte einen vor vier Wochen erzielten Vergleich mit dem Baukonzern Hochtief auf. Nun wird der Zwist doch vor Gericht ausgetragen. Mit ihrer Klage will Hamburg gerichtlich festhalten lassen, dass das Baukonsortium keinen Anspruch auf eine Bauzeitverlängerung über Februar 2012 hat. Beide Parteien können sich nun schriftlich äussern, bevor das Hamburger Landgericht am 20. Januar über das weitere Vorgehen entscheidet. Laut Vertrag hätte das Bauwerk am 30. November fertig sein müssen. Hochtief nennt als realistischen Fertigstellungstermin derzeit 2015, so das Hamburger Abendblatt.

Auch Herzog & de Meuron sind wegen dem Termin- und Kostendebakel in die Schusslinie gekommen. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen weist Pierre de Meuron die Schuldzuweisungen vehement zurück. Von den 5700 aufgeführten Baumängeln gehe nicht einer auf das Konto der Architekten. Das Projekt sei ausgeschrieben worden, bevor eine ausreichende Planungsgrundlage bestanden habe, so de Meuron. «Kosten und Termine liessen sich zum damaligen Zeitpunkt nicht mit der notwendigen Sicherheit bestimmen.» Auf die Frage, wie die verfahrenen Situation zu lösen sei, meint der Architekt: «Bauen!» Hochtief müsse jetzt seine eigene Planung endlich fertig stellen. «Es gibt keinen Grund, die Bauarbeiten einzustellen.»

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