Der Künstler und Architekt Heinz Julen wollte das Kleine Matterhorn zu einem Viertausender aufstocken.
Fotos: Heinz Julen
Seit hundert Jahren wollen Gipfelstürmer die Alpen mit Megabauten verschönern. Das zeigen derzeit zwei Ausstellungen und ein Blick zurück auf die letzten zehn Jahre Turmplanung in den Bergen.
Pfeiler und Bögen ragen aus dem Wolkenmeer, die Bergspitzen sind kristallförmig behauen, auf Gipfeln balancieren nadeldünne Pyramiden. Es sind traumähnliche Bilder, mit denen der deutsche Architekt und Stadtplaner Bruno Taut 1919 in der Publikation «Alpine Architektur» seine Utopien einfing, mit denen er Architektur und Natur verschmelzen wollte. Remo Stoffel träumt nicht. Der Besitzer der Therme Vals kalkuliert mit nackten Zahlen und schwingt dazu die PR-Trommel, dass das Echo weit übers Tal hinaus scheppert bis nach New York. Doch Stoffel wird bald merken, dass die Schweiz nicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist, und dies – aus architektonischer Sicht – mit gutem Grund. Seit Bruno Taut vor hundert Jahren die Berge verschönern wollte, geistern alpine Megalomanien durch die Architektur, die jedoch meist Fiktion blieben. Das zeigt derzeit die Ausstellung «Dreamland Alps» in der Architekturgalerie in München, die bis am 10. April 22 vorwiegend utopische Projekte in den Bergen präsent...
Die Gipfel überhöhen
Seit hundert Jahren wollen Gipfelstürmer die Alpen mit Megabauten verschönern. Das zeigen derzeit zwei Ausstellungen und ein Blick zurück auf die letzten zehn Jahre Turmplanung in den Bergen.
Andres Herzog 27.03.2015 18:13