Die ETH Zürich gibt das Projekt für den Umbau der Polyterrasse auf. (Visualisierung: MM Krucker Ghisleni)

Das falsche Signal

Die SBB und die ETH Zürich gehören zu den Ersten, die wegen der Corona-Folgen Bauprojekte über hunderte Millionen Franken sistieren. Der Dachverband Bauen Schweiz wehrt sich in einem offenen Brief dagegen.

Der Staat hat mit seinen Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Wirtschaft stark gebeutelt. Nun gehören die staatsnahen Betriebe wie die ETH Zürich oder die SBB zu den Ersten, die wegen der finanziellen Unsicherheit Projekte auf Eis legen oder ganz kippen. Die ETH wollte die Polyterrasse und die darunterliegenden Mensa- und Mehrzweckräume in Zürich für 135 Millionen Franken vollständig umbauen. Ende Januar teilte die Hochschule mit, dass sie auf das Bauvorhaben wegen der absehbaren Finanzfolgen der Corona-Pandemie verzichten wird. Den Baustart für das Projekt des Architekturbüros von Ballmoos Krucker hatte die ETH für 2022 geplant. Noch umfangreicher sparen wollen die SBB, die die Corona-Massnahmen besonders hart getroffen haben, weil ihre Züge leer blieben. Sie gaben am selben Tag wie die ETH bekannt, dass sie ihre Investitionen in Immobilienprojekte bis 2025 um rund 700 Millionen Franken kürzen werden. Unmittelbar von der Sistierung betroffen sind vorerst die Projekte Renens-Prilly, Central Malley, Renens Quai Ouest, Bern Neubau Bollwerk 2-8, Zürich Elvetino, Zürich Wollishofen Bahnhofplatz, Horgen Oberdorf und Winterthur Stellwerk II. «In den nächsten Monaten werden rund 30 weitere Projekte in der ganzen Schweiz schrittweise sistiert», schreiben die SBB. In einem offenen Brief an den Bundesrat wehrt sich der Dachverband der Schweizer Bauwirtschaft gegen die beiden Entscheide. «Die ETH und die SBB setzen als Bundesinstitutionen bzw. als bundesnahe Betriebe mit ihren Entscheiden ein verheerendes Zeichen», heisst es darin. Der Verband ruft insbesondere die öffentliche Hand als Bauherrin auf, keine Sparprogramme zu schnüren, sondern Planungen und Realisierung weiter voranzutreiben. «Staatliche Auftraggeber müssen als positive Beispiele vorangehen.» In der Mehrheit der Kantone gehört die Baubranche mit rund 9 Prozent des BIP zu den wichtigsten fünf A...
Das falsche Signal

Die SBB und die ETH Zürich gehören zu den Ersten, die wegen der Corona-Folgen Bauprojekte über hunderte Millionen Franken sistieren. Der Dachverband Bauen Schweiz wehrt sich in einem offenen Brief dagegen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.