Ein Zentrum, das keine Mitte beansprucht: Atelierhaus in Wald ZH. Fotos: Douglas Mandry

Das Einzelne und das Ganze

Zwischen seinen ersten zwei Wohnhäusern im zürcherischen Wald baute Valentin Loewensberg ein drittes. Es bildet ein Zentrum, ohne eine Mitte zu beanspruchen. Das liegt auch am Walnussbaum.

Städtebauliche Qualitäten sind immer auch an politische Fragestellungen gebunden. Eine unter ihnen betrifft das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen. Sie ist für das Gefüge einer Gesellschaft ebenso bedeutend wie für die Architektur einer Stadt.Zwischen seinen ersten beiden Wohnhäusern im zürcherischen Wald (siehe Hochparterre 11/2013) baute der Architekt Valentin Loewensberg ein drittes. Es bildet ein Zentrum, ohne eine Mitte zu beanspruchen. Das liegt auch am zentralen Walnussbaum, vor allem aber an der Gestalt des Gebäudes und seinem Verhältnis zu den Nachbarbauten. Eine markante Veranda stiftet einerseits gemeinschaftliche Grosszügigkeit und führt andererseits zu den vier privaten Atelierwohnungen. Diese bieten auf einer Gebäudegrundfläche von etwa 21 auf 21 Metern je einen Lebensraum von rund 82 Quadratmetern. Sie sind räumlich grosszügig, flexibel und gewähren einen starken Bezug zum Aussenraum.Ohne das Raumkontinuum zu brechen, bewirken zwei Niveausprünge den nötigen Schutz gegenüber der Öffentlichkeit und gliedern ausserdem den Wohnraum. Als Pendant dazu gewährt der Versatz des Pultdachs Ausblick und Lichteinfall. Die Dachlinie, das Streifenfundament und die Erker prägen das markante Profil des Gebäudes. Sie bewirken eine visuelle Vergrösserung der Oberfläche und erhöhen die Wirkungskraft des eingeschossigen Pavillons. Gerade hierin zeigt sich die besondere Ökonomie des Entwurfs. Von der kleineren, also vor allem niedrigeren und gleichwohl ausdrucksstarken Gebäudefigur profitieren letztlich auch die umliegenden Bauten. Über den Leerraum, der zwischen ihnen verbunden bleibt oder teils auch über sie hinweg greifen kann, wird das ganze Quartier auf eine unscheinbare Art zusammengeschlossen: die drei Gebäude von Valentin Loewensberg, der Kranz von Neubauten anderer Architekten und sogar die alte Villa samt ihrer Nebengebäude am oberen Ende...
Das Einzelne und das Ganze

Zwischen seinen ersten zwei Wohnhäusern im zürcherischen Wald baute Valentin Loewensberg ein drittes. Es bildet ein Zentrum, ohne eine Mitte zu beanspruchen. Das liegt auch am Walnussbaum.

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