Le Corbusiers Villa «Le Lac» in Corseaux bei Vevey Fotos: Erling Mandelmann

Corbusiers «Wohnmaschine» frisch renoviert

Le Corbusiers Villa «Le Lac» in Corseaux bei Vevey wird derzeit renoviert. Anlässlich des 125. Geburtstags von Le Corbusier öffnet das Haus am 2. Juli seine Türen.

Le Corbusiers Villa «Le Lac» in Corseaux bei Vevey wird derzeit renoviert. Anlässlich des 125. Geburtstags von Le Corbusier öffnet das Haus am 2. Juli seine Türen und zeigt in seiner neuen Ausstellung Alltagsgegenstände, die von Studierenden der Ecole Cantonale d’Art de Lausanne (ECAL) eigens für das «Kleine Haus am See» entworfen wurden. Dies berichtet die Westschweizer Architekturzeitschrift «Espaces contemporains» in seiner aktuellen Ausgabe.

Der Begriff «Kleines Haus am See» oder «Wohnmaschine», wie Corbusier die Villa Le Lac auch nannte, passt eigentlich besser zum kompakten, durchdachten Haus, das den ersten modernen Bau von Corbusier in der Schweiz darstellt. Der gebürtige Neuenburger baute das Haus zwischen 1923 und 1924 als Alterssitz für seine Eltern. Das lediglich für zwei Personen entworfene Wohnhaus steht auf einer engen und langen Parzelle von 20 x 12 Metern und besetzt auf einem einzigen Geschoss nur 60 m2. Auf das maximale Minimum reduzierte Dimensionen, ein durchdachter Grundriss, der den präzise definierten Funktionen jedes Raumes gerecht wird, zeichnen die «Wohnmaschine» aus und zeugen bereits von den Ideen, für welche Le Corbusier später international bekannt wurde. Hier realisierte er erstmals das von aussen zugängliche Gartendach, er experimentierte mit einer teilweise offenen Raumgestaltung und mit einer 11 Meter breiten Fensterfront, die die Räume mit Licht durchfluten lässt und den Blick in die traumhafte Landschaft freigibt.  

Die meisten der ausgestellten Möbel und Objekte sind Originalstücke wie der in Corbusiers Jugendjahren entworfene Sekretär und die Kommode. Der Bau, wie er heute zu sehen ist, hat wenige bauliche Veränderungen erfahren, er sorgte in den ersten Jahren jedoch für Entrüstung. Die Behörden einer Nachbarsgemeinde schritten ein, weil sie den Bau als «Verbrechen an der Natur» betrachteten, deren Nachahmung zu verhindern sei. Seit 1962 ist die Villa im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung eingetragen. Die Renovationsarbeiten dauern noch bis Ende Jahr, was die Ausstellung jedoch nicht tangiert.

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Kommentare

Hans Montens 19.08.2012 17:06
Hochparterre Stilblüte: "Das maximale Minimum". Wenn es Götter gäbe, wäre Le Corbusier natürlich ein Art Architekt-Gott, aber auch für ihn wäre es unmöglich, das Haus "zwischen" 1923 und 1924 zu bauen. Übrigens, das Grundstück ist 350 Quadratmeter, und das Haus 16 Meter lang und 4 Meter breit. Bitte erst gut recherchieren, dann schreiben.
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