Die Architektin Ievgeniia Gubkina führt im Film durch die Baugeschichte der ukrainischen Stadt Charkiw.

Charkiws Träume

In Europa ist Krieg. Heute Morgen schlugen russische Raketen in der ukrainischen Stadt Charkiw ein. Welche Baugeschichte und welche Stadtträume nun verloren gehen, zeigt ein Film auf ukrainer.net.

Charkiw liegt im Osten der Ukraine an der Grenze zu Russland. Die Stadt hat eine reiche Architekturgeschichte, die von Backsteinhäusern aus dem 19. Jahrhundert über Sowjet-Wohnbauten bis zu zeitgenössischen Erneuerungsprojekten reicht. Ein Film auf der Kulturplattform ukrainer.net, auf der Freiwillige Geschichten aus dem ganzen Land zusammentragen, spürt dieser Geschichte nach. Architektinnen führen darin durch ihre Stadt, erklärten historische Bauten, zeigen Entwürfe der Studierenden an der Architekturuniversität. Englische Untertitel überwinden die Sprachbarriere, ein englischer Webartikel zum Thema ist zudem kurz vor der russischen Invasion erschienen. «Vieles hat sich seit 2014 in unserem Land verändert», sagt Oleg Drozdov, Architekt und Mit-Gründer der Kharkiv School of Architecture, gegen Ende des Films. «Die neue Generation nimmt Fahrt auf. Das Fenster zur Welt hat sich geöffnet.» Niemand hätte sich träumen lassen, dass Wladimir Putin dieses Fenster so brutal und grausam zuschmettern würde. Die Träume für die Stadt und das Land sind Albträumen gewichen, geprägt vom Elend, der Zerstörung und der Brutalität des Krieges.

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