Vals, ein «weltberühmter Ort dank der Therme». Fotos: Wikimedia

Beschwerde gegen den Verkauf der Therme Vals

Eine Gruppe besorgter Valser Stimmbürger erhebt beim Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden Beschwerde gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 9. März 2012.

Anfang Woche haben besorgte Stimmberechtigte von Vals sowie weitere Betroffene eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden eingereicht. Es handelt sich um einen Einspruch gegen die Beschlüsse der Gemeindeversammlung, die am 9. März 2012 dem Verkauf der Therme an die Stoffelpart AG zugestimmt hatte.

Der in einem emotional zugespitzten Klima getroffene Entscheid, das gemeindeeigene Unternehmen in einem komplexen Multipack zu veräussern, verletzt gemäss Ansicht der Beschwerdeführenden mehrfach Bundes-, Kantons- und Gemeinderecht. Wie sie weiter ausführen, halten die Beschlüsse einer genaueren Prüfung nicht stand und sind undurchführbar. «Wir haben zehn Anfechtungsgründe juristisch feststellen lassen und wehren uns dagegen, dass ein blühendes Unternehmen aufgrund einer fragwürdigen Übernahme gefährdet wird», sagt Peter Schmid, Sprecher der Beschwerdeführer. Er bedauert zudem, dass aufgrund einer einseitigen und manipulativen Kommunikation die Stimmberechtigten von Vals in die Irre geführt wurden. «In solch einer Atmosphäre wurde das seriöse Angebot der IG Therme Vals von einer Mehrheit abgelehnt und, gegen die Empfehlung des Gemeinderats, eine Offerte angenommen, die so nicht hätte angenommen werden dürfen», betont Schmid weiter. Eine Denkpause sei daher angemessen, um eine korrekte Vorgehensweise sicherzustellen.


Die Beschwerdeführer bedauern zudem «die Täuschung eines Teils der Valser Bevölkerung». Es gehe mit diesem Entscheid um mehr als die Zukunft von Hotel und Bad, denn das Schicksal der ganzen Gemeinde sei in hohem Masse von der Therme abhängig. Die Therme in die falschen Hände zu geben, sei verantwortungslos, ist Peter Schmid überzeugt und fügt an: «Die Hoffnung der Valser Jugend auf ein attraktives Freizeitangebot wird besser erfüllt, wenn wir die Grundlagen der Gemeinde sichern, statt den Jugendlichen eine gigantische – offensichtlich nicht realisierbare – Mehrzweckhalle vorzugaukeln. Eine durch die Gemeinde eingesetzte Kommission hat bereits die Grundlagen für eine angemessene Halle beim Schulhaus architekturwettbewerbsreif erarbeitet.» Vals sei heute ein weltberühmter Ort dank der Therme, weshalb jedes unnötige Risiko von vorneherein ausgeschaltet werden müsse, diese glückliche Symbiose zu zerstören, geben die Beschwerdeführenden zu bedenken.

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