Die Auszeichnung ‹Schaffhauser Haus› will regionale Wertschöpfung und lokale Baukultur fördern. Der Mitdenker Stefan Kurath* erklärt das Projekt des Werkraums.Das Institut Urban Landscape der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften engagiert sich für ein ‹Schaffhauser Haus›. Warum?Stefan Kurath: Unser Institut befasst sich mit der Auswirkung urbaner Lebenswelten auf den Raum. Das betrifft die Innenstädte wie den ländlichen Raum gleichermassen. Denn im Gegensatz zu Avenir Suisse und zum ETH-Studio Basel glauben wir nicht, dass das Hinterland in der Schweiz nur eine wirtschaftlich unbedeutende Rolle als Naturdepot spielt. Das ‹Schaffhauser Haus› beziehungsweise der Werkraum Schaffhausen ist für uns Forscher interessant, weil er das Potenzial des ländlichen Raums aufzuzeigen vermag. Das Potenzial als Naherholungsraum, als Freizeitraum, als Produktionsstätte hochwertiger Lebensmittel und Alltagsgegenstände, aber auch das Potenzial im Bau. Aus dieser Sicht kommt dem ländlichen Raum eine zentrale Rolle für die Schweiz zu.Der Werkraum Schaffhausen ist eine Art Interessensgemeinschaft von regionalen Unternehmen aus dem Baugewerbe. Wo profitiert der Bauherr von einem ‹Schaffhauser Haus›?Wir gehen davon aus, dass der Bauherr am Kultur- und Wirtschaftsraum, in dem er selbst lebt und arbeitet, ein Interesse hat. Mit dem ‹Schaffhauser Haus› gibt er eine Art ‹commitment› zum eigenen Lebensraum ab. Zudem sind kürzere Wege und lokale Materialien mit nachweisbarer Herkunft eine wichtige Säule des nachhaltigen undgesunden Bauens.Wie sorgen Sie dafür, dass der Werkraum kein Papiertiger wird? Wäre es für die Lancierung nicht sinnvoller gewesen, es gäbe bereits ein Bauwerk, das alle Kriterien erfüllt?Wir haben nach einem solchen Bauwerk gesucht. Das Ferienheim Büttenhardt der Architekten Bernath + Widmer kam unseren Vorstellungen eines ‹Schaffhauser Ha...