Nicht Modul, sondern Material: Ein Muster aus verschieden farbigen PV-Slides soll die Fassade des AUE prägen.

Baut das Goldene Haus!

Beim Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel Stadt schaffen es Jessenvollenweider aus den strengen Zielen zu Energie und Nachhaltigkeit architektonisches Kapital zu schlagen. Am 5. Juni stimmt das Basler Stimmvolk über den Neubau in der Basler Altstadt ab.


Vor drei Jahren gewann das Basler Büro Jessenvollenweider den Wettbewerb für den Ersatzneubau des Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel Stadt (AUE). Mit dem Projekt ‹Ca’ d’Oro›. Energie und Nachhaltigkeit standen im Fokus. Und endlich schafften es Architekten einmal, aus diesem Ziel architektonisches Kapital zu schlagen. Allen voran mit einer Photovoltaikfassade, die sich als solche zeigt: Jessenvollenweider denken die PV nicht als Module, sondern als Material. Als geschnittenen Stein – was es ja eigentlich auch ist.

Sie haben vor, die Farbe und Oberfläche der unterschiedlichen Slides und Glasplatten auf ihre Wirkung hin auszuwählen. Kein Bedrucken oder Beschichten, sondern die Erscheinung des Materials selbst soll den Ausdruck bestimmen, die geschnittene, polykristalline Masse. Die gebräuchlichen stahlblauen Module interessierten die Architekten nicht. Stattdessen haben sie vor, goldene, honigfarbene, weisse, braune zu kombinieren, und damit das Bild der Fassade zu kontrollieren. Ingemar Vollenweider beschreibt diesen Vorgang wie uralte Architektenarbeit: Das sei wie in den Steinbruch gehen und den Stein und seinen Schnitt auswählen.

Die Architekten schlossen das Vorprojekt längst ab und das Bauprojekt sollte beginnen. Anfang März 2016 stimmte der Grosse Rat dem Baukredit zu, doch die FDP hat das Referendum ergriffen und spricht vom «goldenen Luxus-Neubau AUE». Am 5. Juni stimmt das Basler Stimmvolk ab. Die Architekten erklären hier den Neubau. Der BSA unterstützt ihn. Wir tun es auch. Basler, geht abstimmen!

close

Kommentare

Kommentar schreiben