Das Superstudio kümmerte sich ab 1966 um die grossen Fragen der Architektur. Fotos: Martin Stollenwerk

Auf Wolke 68

Originale von Archigram bis Superstudio: Der chilenische Architekt Smiljan Radić präsentiert an der ETH Zürich eine hochkarätige Sammlung, mit der er die radikale Architektur der 50er- bis 70er-Jahre feiert.

Und da hängen sie nun, die Originale. Sicher geschützt hinter Glas, versteht sich. Eine Ansicht der «Plug-in City» des britischen Kollektivs Archigram, signiert von Peter Cook. Eine Skizze einer «habitation pneumatique» der französischen Gruppe «Utopie». Ein handbeschriftetes Paneel des italienischen Superstudios, auf dem ein Gorilla seine Brust für «radical Design» trommelt. Es ist eine ausserordentliche Sammlung, die Smiljan Radić an der ETH Zürich zeigt. Und es ist eine ausserordentliche Zeit, auf die der chilenische Architekt zurückblickt. «Cloud ’68 – Paper Voice» nennt er seine Hommage an die radikale Architekturbewegung in Europa, die zwischen den 1950er und 1970er-Jahren die Grenzen des Metiers verschob. Es ist die Zeit, als die Städte laufen lernten. Als die Architektur die Massstäbe sprengte. Als die Technik alles möglich machte. Zum 50. Jubiläum der 68er-Revolution präsentiert Radić zusammen mit Patricio Mardones 173 Lithografien, Zeichnungen und Radierungen, die man so noch nicht gesehen hat. Wer die Hintergründe verstehen will, hört die Interviews, die der Kurator Hans Ulrich Obrist mit den Protagonisten geführt hat. Die meisten werden aber vor allem schauen und staunen: Über die Kühnheiten, die die Architekten zu Papier gebracht haben, damals als man noch an Utopien glauben durfte. «Cloud ’68 – Paper Voice»: gta Ausstellungen, ETH Hönggerberg, Zürich, bis 18. Mai 2018...
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Originale von Archigram bis Superstudio: Der chilenische Architekt Smiljan Radić präsentiert an der ETH Zürich eine hochkarätige Sammlung, mit der er die radikale Architektur der 50er- bis 70er-Jahre feiert.

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