Modell: Architekturmuseum Frankfurt DAM, gebaut 1984, Architekt: Oswald Mathias Ungers, Student: Stefan Obermayer, HTW Chur.

Architektur ausstellen

Die Ausstellung «Zwischenstellung» im Zeughaus Teufen zeigt Formen der Architekturvermittlung. Sie ist eine Recherche der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur.


Die Ausstellung «Zwischenstellung. Architektur ausstellen: Das Bauwerk als Exponat» im Zeughaus Teufen zeigt Formen der Architekturvermittlung. Sie ist eine Recherche der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur.

Wir leben in Architektur. Diese bestimmt und ermöglicht unseren Alltag. In der Schweiz ist die Bevölkerung in die Entstehung von öffentlichen Bauten involviert. Über Volksabstimmungen zu architektonischen, städtebaulichen und raumplanerischen Fragen werden wichtige Entscheidungen breit abgestützt. Doch wie kann über Architektur und das Bauen diskutiert werden? Für historische Aspekte von Architektur gibt es Museen. Doch wie sollen Orte aussehen, wo über aktuelle Wettbewerbe, architektonische Haltungen oder Werke von Architektinnen und Architekten diskutiert und diese präsentiert werden können?

Grundsätzliches Problem mit Architektur
Kunstmuseen zeigen die Werke der Künstlerinnen und Künstler. Die Arbeiten sind Teil der Ausstellung, sie sind im Raum selbst präsent. Bei Architektur ist dies schwierig: Architektur ist meist zu gross. Architektur sollte am besten vor Ort, am konkreten Bauwerk vermittelt und diskutiert werden. Um Architektur zu zeigen, muss sie transformiert werden und über Modelle, Fotografien, Filme, Renderings, Animationen, Text oder gar massstäbliche Fragmente erklärt werden.

Dafür gibt es verschiedene Institutionen: Historische Museen, zeitgenössische Architekturmuseen, Architekturforen und Architekturinstitute. Historische Museen widmen sich entweder einem Nachlass oder einem spezifischen baulichen Erbe wie das Sir John Soane's Museum in London oder das Grubenmann-Museum in Teufen. Architekturmuseen diskutieren aktuelle Architektur und Themen wie es am Centre Pompidou in Paris oder am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt oder am S AM in Basel geschieht. Architekturforen sind Treffpunkte für Architekten und Fachleute, die es in St. Gallen, in Zürich oder in Winterthur gibt. Architekturinstitute versuchen einen breiten Architekturdiskurs anzuregen, wie in Innsbruck, Dornbirn oder in Kopenhagen. Gemeinsam ist diesen Institutionen, dass sie oft in erstklassigen Bauwerken untergebracht sind.

Was ist zu sehen?
Die Ausstellung «Zwischenstellung. Architektur ausstellen: Das Bauwerk als Exponat» zeigt mit Innenraummodellen, wie Architektur heute vermittelt wird. Sie geht der Frage nach, was das Ausstellen von Architektur heute sein könnte, welche Räume oder welche Orte, dafür benötigt werden und was Architekturvermittlung leisten muss. Gerade in Zeiten der Digitalisierung werden die Orte selber immer wichtiger: Orte wo man sich treffen kann. Studentinnen und Studenten der Architektur der HTW Chur haben diese Modelle und die Ausstellung erarbeitet. Präsentiert wird das Ganze von Daniel A. Walser, Professor für Architekturgeschichte in Chur. Begleitend gibt es ein Veranstaltungsprogramm und eine Publikation. Die Ausstellung im Zeughaus Teufen dauert vom 25. Februar bis 25 März.

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