«Anza» – Suaheli für Start – stösst den Architekturdiskurs in Ostafrika an.

Anza: Erste Architektur- zeitschrift Ostafrikas am Start

Die Redaktion von Camenzind hat mit tansanischen Studenten Ostafrikas erstes Magazin für Architektur produziert. Die Zeitschrift überrascht mit kräftiger Typo, frischem Layout und bunt gemischtem Inhalt.

Im Osten des schwarzen Kontinents gab es bis anhin kein Magazin für Architektur. Obschon Städte wie Daressalam rasant wachsen und vor gewaltigen städtebaulichen Fragen stehen, gibt es keine Plattform, um diese zu erörtern. Ein Missstand, den das Schweizer Architekturjournal Camenzind nun ändert. Im Oktober führte die Redaktion mit Studenten in Daressalam einen Workshop durch. Gemeinsam stampften sie innert vier Wochen die Zeitschrift «Anza» aus dem Boden. Der Titel bedeutet auf Suaheli «Start». Und dieser ist mit der ersten Ausgabe, die 5000 Mal ab der Druckerpresse lief, gemacht. Das Journal kommt nicht als Magazin, sondern im Format einer Tageszeitung daher – zu teuer war der Druck auf Hochglanzpapier. Da in Tansania nur rund 1.5 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet haben, entschied sich Camenzind aber dennoch für Papier und nicht für einen Blog.

Die Zeitschrift überrascht mit kräftiger Typo, frischem Layout und bunt gemischtem Inhalt. Im Interview berichtet die Chefin der National Housing Corporation über dringen nötige Wohnbauprojekte. Ein Porträt stellt Beda Amuli vor, den ersten eingetragenen einheimischen Architekten Afrikas. Und ein Artikel zeigt auf, wie die ausufernden Vorstädte Landwirtschaftsland verdrängen und so zu Nahrungsknappheit führen. Die Themen gehen weit über Architektur hinaus und zeigen, wie drängend die Probleme sind. Zurzeit planen die tansanischen Studenten eine zweite Ausgabe in Eigenregie. Die erste kann man für fünf Franken (plus freiwilliger Spendenbeitrag) bei Camenzind kaufen oder online durchblättern.

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