Urs Honegger ist Leiter Online von Hochparterre.

Analoges Gejammer

Statt neue digitale Werkzeuge kleinzureden, sollten sich Architektinnen und Architekten mit ihnen auseinandersetzen und sie mitgestalten.

Für unsere Videoserie ‹Architektur und Digitalisierung› auf Hochparterre.ch fragen wir Softwareentwickler, Forscherinnen und Professoren, wie sich die Digitalisierung auf die Architektur auswirkt. Das Feld ist breit, und vieles ist noch unklar, doch in einem sind sich die Expertinnen und Experten einig: Der trägste Faktor ist der Mensch. Wer mit Architektinnen und Architekten über digitalisierte Verfahren spricht, hört oft: «Das geht doch gar nicht.» Es scheint, sie wollen nicht wahrhaben, dass digitale Werkzeuge dabei sind, ihre Arbeit grundlegend zu verändern, und tun sich schwer damit, ihre Kompetenzen und Prozesse angesichts neuer Arbeitsmittel und Mitspieler zu hinterfragen. Nur: Wer die Augen vor dieser Entwicklung verschliesst, wird von ihr gefressen. Der Digitalisierungszug ist auch in der Baubranche am Rollen. Immobilienentwickler und Generalunternehmer werden ihn weiter vorantreiben und auf Effizienz der Verfahren und auf Erfolg im Verkauf trimmen. Gelernt ist nicht ausgelernt Doch lassen wir das Spekulieren und besprechen, was es zu tun gibt. Erstens: Sich aus- und weiterbilden. Architektinnen und Architekten müssen wissen, wie 3-D-Modelle, codebasierte Entwurfssoftware und parametrisches Design funktionieren. Wer zeitgemäss Architektur machen will, braucht diese Kompetenz. Sie ist die Voraussetzung, um von den Tools zu profitieren und sie gleichzeitig mit architektonischer Expertise anzureichern. Die Studiengänge stehen bereit, zum Beispiel am ‹Institut für Technologie in der Architektur› der ETH oder im ‹Laboratoire des cultures numériques du projet architectural› an der EPFL. Wer seine Ausbildung abgeschlossen hat, muss sich weiterbilden, zum Beispiel mit dem Masterkurs ‹Digitales Bauen› an der FHNW oder einem Kurs für BIM-Koordination an der HEIA in Freiburg. Zweitens: Prozesse umstellen. Was lange funktioniert hat, führt heute ins Abseits...
Analoges Gejammer

Statt neue digitale Werkzeuge kleinzureden, sollten sich Architektinnen und Architekten mit ihnen auseinandersetzen und sie mitgestalten.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.