Die Übungsanlage der LafargeHolcim Foren ist gut: Nach einer allgemeinen Einleitung ins Thema am ersten Tag können die Teilnehmer jeweils parallele Theorie-Workshops besuchen, wo in kleineren Gruppen der theoretischen Hintergrund des Forumsthemas – in diesem Jahr «Infrastructure Space» – präsentiert und diskutiert wird. Der zweite Tag ist dann Exkursionen gewidmet: mit sogenannten «Mobile Workshops» geht’s raus aus dem Hörsaal und rein in die Praxis. Am dritten soll Theorie und Praxis im Hörsaal wieder zusammengeführt werden. Am fünften Forum in Detroit waren die Theorie-Workshops nach Massstab geordnet: Es gab einen zum architektonischen (konzipiert und moderiert von Laurent Stalder, ETHZ und Georges Teyssot, Laval University), zum metropolitanen (konzipiert und moderiert von Jason Young, University of Tennessee und Jesse LeCavalier, New Jersey Institute of Technology), zum territorialen (konzipiert und moderiert von Geoffrey Thün und Kathy Velniko, beide University of Michigan) und zum planetaren Massstab (konzipiert und moderiert von Christian Schmid, ETHZ und Neil Brenner, Harvard University). Pro Workshop stellten rund acht, meist junge Wissenschaftler ihre Forschungsarbeiten im Schnellzugtempo vor. Konkret hiess das: Ein bis zwei Jahre Forschungsarbeit auf 20 Minuten und 70 Dias komprimiert. Die einzelnen Beträge waren von abstrakt bis konkret, von datenbasiert bis radikalpolitisch – immer aber den Begriff Infrastruktur knetend: So skizzierte etwa Michael Dear, Professor an der University of California, im Workshop «Territorialer Massstab» den 3500 Kilometer langen mexikanisch-amerikanischen Grenzwall als eine Infrastruktur der Besetzung, von der allerdings niemand mit Gewissheit sagen könne, ob sie tatsächlich die Mexikaner an der Einwanderung hindere. Dear plädierte für eine radikale Lösung: Nämlich den Zaun abzubrechen und dafür mit den eingesparten...