Zackig schliesst das Transitlager den Freilagerplatz auf dem Dreispitz-Areal in Basel ab. Vier Bürogeschosse fahren geradlinig durch, darüber springen drei Wohngeschosse um 45 Grad verdreht vor und zurück. Dass das Unten und das Oben nicht zusammenpassen, hat seinen Grund. Im Sockel aus den 1960er-Jahren lagerten bis 2005 Chevrolets und Jaguars. Das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group verwandelte den Logistikraum in Lebensraum: Auf den aufgefrischten Laderampen sitzen im Sommer die Studierenden der nahen Hochschule für Gestaltung und Kunst im Schatten, im verglasten Erdgeschoss präsentiert die Schule für Gestaltung ihre Plakatsammlung. Darüber nutzten die Architekten die Fläche zu Büros um. Die horizontalen Betonbänder erinnern an die alte Zweckfassade. Die Tragstruktur war wie geschaffen für eine Umnutzung mit Aufstockung. Trotzdem gingen die Eingriffe tief. Fünf Betonkerne schnitten die Bauarbeiter unter ohrenbetäubendem Lärm in die Geschosse ein. Sie steifen das Gebäude erdbebensicher aus und nehmen die Haustechnik auf.Der Grund für die schräge Aufstockung liegt in der Tiefe: Die Einschnitte bringen Licht in die Grundrisse, die rund 25 Meter tief sind. Die Drehung führt aber zu Spannungen und schafft verlorenen Raum: Die Resträume auf dem Sockeldach sind ungenutzt. Schade auch, dass die Dachterrasse aus Kostengründen auf eine kleine Fläche geschrumpft ist. Gewaltige Durchbrüche öffnen die Maisonette-Wohnungen im obersten Sockelgeschoss, sodass nur Loftbewohner sich dort zu Hause fühlen werden. Darüber folgen die Wohnungen den Erwartungen. An den auskragenden Ecken, die aufgehängt sind, wird die Tragstruktur zum raumbestimmenden Element: Die Kräfte vereinen sich in einem Kreuz aus Balken, Stütze und Zugstangen. Die Architekten packten die Aufstockung mit Glasfaserplatten ein, mit denen sie 2016 auch den Serpentine Pavillon in London gebaut hatten....