5 Thesen zur digitalen Architektur

Was es heisst, ein digitaler Architekt zu sein, fragt der ‹Atlas of Digital Architecture›. Ludger Hovestadt und Urs Hirschberg antworten anhand von Thesen zu BIM, 3-D-Modell, Code, Kollaboration und Klima.

Fotos: Luca Schenardi

Was es heisst, ein digitaler Architekt zu sein, fragt der ‹Atlas of Digital Architecture›. Ludger Hovestadt und Urs Hirschberg antworten anhand von Thesen zu BIM, 3-D-Modell, Code, Kollaboration und Klima.

Hat er die Welle einmal erwischt, kommt der entscheidende Moment: Der Surfer stösst sich mit beiden Armen ab und steht auf das Brett. Jetzt erst kann der Ritt beginnen. Im ‹Atlas of Digital Architecture› ist die Digitalisierung die Welle, und die Architekten sind die Surfer. Was die Herausgeber mit der Analogie sagen wollen: Statt sich von der Welle überrollen zu lassen, sollen Architektinnen erst schwimmen und dann surfen lernen. Die Kontrolle übernehmen und mit der Welle spielen. So steht es in der Einleitung. Das fast 800 Seiten dicke Buch will den Architekten helfen und Orientierung schaffen. Denn: «Noch ist vieles unscharf und im Entstehen begriffen.» Hinter der Publikation stehen die Professoren Ludger Hovestadt von der ETH Zürich, Urs Hirschberg von der TU Graz und Oliver Fritz von der Hochschule Konstanz. Geschrieben hat alle Beiträge Sebastian Michael, ein Autor ohne Fachwissen in Informationstechnologie oder Architektur. In langen Interviews hat er sich die Inhalte von Expertinnen und Experten erklären lassen. Die Idee: Wenn Michael es in seinen Worten wiedergeben kann, werden auch die Leser den Zugang zum Thema finden. Doch wo stehen wir nun genau in der Digitalisierung der Architektur? Hochparterre hat mit den beiden Herausgebern Hirschberg und Hovestadt fünf Thesen diskutiert.   These 1: BIM bleibt Mit Building Information Modeling (BIM) steht Ludger Hovestadt auf Kriegsfuss. Er nennt die Methode eine Zwangsjacke für Architekten. «Die Idee, von bestehenden Gebäuden für zukünftige zu lernen, ist gut. Doch das mit vorgegebenen Formularen lösen zu wollen, ist teuer, langsam und umständlich.» Die XML-Standards des Internets funktionierten da bereits besser. Etwas moderater äussert sich Urs Hirschberg. Mit datenbestückten Modellen zu arbeiten, hält er grundsätzlich für richtig. «Leider ist BIM aus einer buchhalterischen Perspektive entwickelt w...

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