Auf die Walz 4.0
Ein interregionales Projekt rund um den Bodensee will die handwerkliche Tradition der Wanderjahre wieder aufleben lassen und sie mit digitaler Forschung und Lehre verknüpfen.
Der seit dem Spätmittelalter existierende Brauch der Walz oder der Wanderjahre wird revitalisiert und digitalisiert. Die Denkmalstiftung Thurgau und die Hochschule Konstanz haben das Projekt ‹Walz 4.0› ins Leben gerufen. Zusammen mit weiteren Hochschulen und Handwerksbetrieben rund um den Bodensee wollen sie mit ihrem Engagement das architektonische und bautechnische Erbe der Region bewahren und mit digitalen Technologien zu ergänzen. Durch die Zusammenarbeit von Handwerk, Hochschulen und Wirtschaft soll eine neue Baukultur entstehen, die klimafreundlich, praxisnah und zukunftsfähig ist. Gesucht sind Handwerksbetriebe und Hochschulen sowie motivierte Gesellinnen und Studierende, die in einem grenzüberschreitenden Rahmen lernen, schaffen und die ‹Walz 4.0› erleben wollen.
Und so funktionierts: Das Projekt etabliert Lernorte in der Vierländerregion rund um den Bodensee, an denen Theorie und Praxis verknüpft werden. Studierende, Handwerksgesellinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmen arbeiten gemeinsam an realen Bau- und Sanierungsprojekten, um Planungsprozesse und Konstruktionsmethoden zu entwickeln und digitale Werkzeuge zu erproben. Zudem wird ein Lernraum geschaffen in Form einer digitalen Plattform, auf der aktiv Wissen gesammelt und vermittelt und Innovationen gemeinsam geschaffen werden.
Ein zentrales Anliegen ist die Konzeption langfristig tragfähiger Geschäftsmodelle, die die Open-Source-Plattform des Projekts auch ohne zukünftige Förderung ermöglichen. Akademische Partnerinnen sind bis jetzt die HTWG Hochschule Konstanz, die OTH Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, die ArchitekturWerkstatt der OST – Ostschweizer Fachhochschule, das Departement Gestaltung, Architektur und Bauingenieurwesen der ZHAW die Fachhochschule Vorarlberg und die Universität Liechtenstein.