Einblick in die Ausstellung «Shelter is not enough» in der Villa Patumbah, Zürich. Foto: Irshad Nasir

Asyl in der Villa Patumbah

Im Eckzimmer der Villa Patumbah wohnen zur Zeit sieben Asylsuchende. Nicht leibhaftig, sondern in Form von Kartonwänden, illustriert mit ihren Porträts. Sie stehen Rücken an Rücken im kleinen Raum und erzählen der Betrachterin von sich.

Man liest, warum Nawaz Ali P. Afghanistan verlassen hat und wie er sich seine Zukunft in der Schweiz vorstellt. Interessant sind die Fotos von seiner Wohnung in Afghanistan und seiner Unterunft in Appenzell, wo er auf die Antwort seines Asylgesuchs wartet. Erstaunt findet die Betrachterin: Optisch gleichen sich die Räume. Die Zimmer sind vor und nach der Flucht spartanisch eingerichtet: ein Bett, ein Tisch, eine Lampe, eine Küche, ein Badezimmer. Möbel, die ihren Zweck gerade erfüllen, die schon dort waren, gefunden oder gebracht wurden. Im Kopf der Schweizerin tauchen Bilder unserer Wohnungen auf: ausgesuchte Möbel aus wertvollen Materialien, Möbel, die aufeinander abgestimmt sind. Bilder und Blumen, gewählt und gesucht. Wir können uns den Luxus leisten, zu wählen. An diesen Punkt kommen wenige der Geflüchtete, sie wünschen und träumen. Das kommt aus den Porträts deutlich heraus. Aber auch: Nicht alle waren in Gefahr, viele träumen von einem besseren Leben als das vergangene, von Arbeit, von Lohn, von einem schönen Zuhause, vom Wählen können. Die Organisatoren Architecture for Refugees – mehr dazu hier – sagen: «Shelter is not enough». So regt die kleine Ausstellung die Gedanken um das Dach über dem Kopf an. Wieviel müssen, sollen die Auffangländer bieten? Wie lange dauert ein Provisorium? Können, wollen die Menschen selber in die vorübergehenden Bleibe investieren?Eine Ausstellung in drei Räumen mit wenigen kurzen Texten und ausgewählten Bildern, um ein Aspekt der Flüchtlingsproblematik anzudenken. Die Villa Patumbah ist die passende Umgebung für die angebotenen Workshops und die Besucher setzen sich gerne in ein Sofa und lesen, denken nach oder spazieren im Garten umher....
Asyl in der Villa Patumbah

Im Eckzimmer der Villa Patumbah wohnen zur Zeit sieben Asylsuchende. Nicht leibhaftig, sondern in Form von Kartonwänden, illustriert mit ihren Porträts. Sie stehen Rücken an Rücken im kleinen Raum und erzählen der Betrachterin von sich.

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