Quentin Lacombe hat auf seinen Bilder des Umbau eines Wohnhauses in Brugg von Wülser Bechtel Architekten die Geometrie des Raums und seiner Möbel mit Laserstrahlen nachgezeichnet. Fotos: Roderick Hönig

Andere Blickwinkel

Die Architekturfotografie-Ausstellung der Archithese im Architekturforum Zürich ist sehenswert. Die Bilder zeigen, wie man Architektur ohne Weitwinkel und ohne dokumentarischen Anspruch abbilden kann. Die Diskussion anlässlich der Vernissage war allerdings wenig erhellend.

Vorab: Die Architekturfotografie-Ausstellung im Architekturforum Zürich von acht jungen Nicht-Architekturfotografen ist sehenswert. Denn die Bilder zeigen, wie man Architektur ohne Weitwinkel, ohne Shiftobjektiv oder -programm und ohne dokumentarischen Anspruch abbilden kann. Die Ausstellung zeigt auch das Potential von Collagen oder die unterschiedlichen Möglichkeiten, Fotografien an einer Wand zu präsentieren. Sie öffnen ein Fenster für ein Genre, das aufgrund der oft viel zu eng gefassten Bestellungen der Architekturbüros in Verruf geraten ist. Der Comedian Manuel Stahlberger hat dazu einen treffenden Song für den Architekten Peter Kunz geschrieben. Quentin Lacombe und Clément Lambelet haben die Carte Blanche, die ihnen die Zeitschrift archithese anlässlich ihrer Ausgabe «Swiss Performance 2018» gegeben hat, am Besten genutzt: Lacombe hat auf seinen Bilder des Umbau eines Wohnhauses in Brugg von Wülser Bechtel Architekten die Geometrie des Raums und seiner Möbel mit Laserstrahlen nachgezeichnet und alle Bilder in ein leuchtendes Grün getaucht. Er hat sogar das Haus ein bisschen weiter gebaut (was den Architekten gar nicht gepasst hat) indem er ein Fenster eingefügt hat, das es gar nicht gibt. Clément Lambelet hat das Wohnhochhaus an der Leonardstreet in New York von Herzog & de Meuron fotografiert. Er hat es auf die Balkonelement reduziert, welche die spiegelnde Glasfassade strukturieren. Lambelet hat seine Bilder mit Himmelblau hinterlegt, so dass sich die Glashaut auflöst und nur noch Betonknochen bleibt. Beide Fotografen interpretieren die Arbeiten der Architekten eigenständig und mit Lust. Sie schaffen damit einen Mehrwert, der nur mit ihrem Medium möglich ist, sie schaffen quasi ein zweites Haus auf dem Bild. An der gut besuchten Vernissage vom 5. April sind dann fünf Spezialisten auf dem von Jørg Himmelreich, Archithese-Chefredaktor, moderierten Podium ...
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Die Architekturfotografie-Ausstellung der Archithese im Architekturforum Zürich ist sehenswert. Die Bilder zeigen, wie man Architektur ohne Weitwinkel und ohne dokumentarischen Anspruch abbilden kann. Die Diskussion anlässlich der Vernissage war allerdings wenig erhellend.

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