Vernetzt gedachte Nachhaltigkeit: Das Siegerprojekt für die Primarschule Walkeweg in Basel (ARGE Manz Thüler Farquet)

« Wir müssen Raum bieten, um Konventionen zu hinterfragen »

Schulhausbau in der Klimakrise: Kantonsbaumeister Beat Aeberhard erklärt, wie in Basel ein wegweisendes Verfahren mit wegweisendem Resultat möglich wurde.

Eine nachhaltige und innovative Schule auszuschreiben ist nicht alltäglich. Woher rührt der politische Wille zu einer solch unkonventionellen Bestellung?  Beat Aeberhard: Es sind drei Faktoren, die glücklicherweise koinzidieren. Erstens die politische Grosswetterlage rund um den Klimawandel: Basel-Stadt hat sich bis 2050 das Ziel der Treibhausgasreduktion auf eine Tonne CO2 pro Person und Jahr gesetzt – und ein Grossteil dieser Dekarbonisierung hängt mit der gebauten Umwelt zusammen. Für die kantonseigenen Gebäude will die Regierung bis 2040 Netto-Null erreichen. Zweitens gehört das gesamte Areal Walkeweg der Einwohnergemeinde. So wurde bereits beim Städtebaulichen Wettbewerb das Prinzip von Low-Cost und Low-Energy zum massgebenden Kriterium. Durchgesetzt hatte sich 2018 die städtebauliche Haltung von Campanovo Baumgartner Architekten mit bodennahem Wohnen und vielen versiegelungsoffenen, durchgrünten Freiflächen – ein komplementärer Stadtbaustein zum benachbarten Dreispitz-Areal. Und drittens wirkte die Ausstellung « Basel 2050 », die unser Departement 2020 gemeinsam mit dem Schweizerischen Architekturmuseum S AM konzipierte, als Impulsgeber für den Diskurs zum ressourcenschonenden Bauen. Zwei sehr engagierte Mitarbeiterinnen haben damals den Grundstein für das nun erfolgreich durchgeführte Verfahren gelegt.  Wie hat sich der Diskurs im Beurteilungsgremium verglichen mit ‹ konventionellen › Jurierungen verändert? In den Themen Architektur und Städtebau gibt es dank des jahrzehntelangen Diskurses eine gewisse Routine und Haltungen. Bei dem allumfassenden Thema der Nachhaltigkeit stossen wir schnell alle an unsere Grenzen, wenn wir versuchen, die komplexen Zusammenhänge richtig einzuordnen. Weil das Thema einen so hohen Stellenwert erhielt, brauchte es mehr Zeit. Die Experten mussten viel Vorarbeit leisten, ihre Resultate ...
« Wir müssen Raum bieten, um Konventionen zu hinterfragen »

Schulhausbau in der Klimakrise: Kantonsbaumeister Beat Aeberhard erklärt, wie in Basel ein wegweisendes Verfahren mit wegweisendem Resultat möglich wurde.

  • Mehr zum Thema

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.