Eine ebenso sinnliche wie überzeugende Antwort auf das «Nachhaltigkeitsgedöns» hat Bryum für den Freiraum des ‹Primeo Energie Kosmos› gefunden, indem die Landschaftsarchitekten nicht zuerst zum Zeichenstift gegriffen, sondern klare Vorgaben gemacht haben: 70 Prozent des Materials ist Re-Use, ein Viertel sind Restposten. Der Löwenanteil, nämlich 90 Prozent, hat einen Transportweg von maximal 10 Kilometern. Weil sich das neue Besucherangebot mit Fragen zu Energie und Klima beschäftigt, sollte auch die Umgebung dem Re-Use-Gedanken folgen. Das flexible Konzept der Streifen ermöglichte Änderungen im Materialbezug und im Bauprozess. Neben seiner Funktion als Empfangs- und Ausstellungsfläche wird der Platz somit selbst zum Ausstellungsobjekt. Einen kompletten Platz aus wiederverwendeten Steinen zu schaffen klingt einfacher, als es ist. Denn wiederverwendetes Material muss abgebaut, gereinigt, auf Paletten gestapelt werden – und ist damit teurer als neues. Zudem gibt es keine Garantien oder Zertifizierungen. Bryum konnte der Bauherrschaft nicht sagen, wie der neue Aussenraum genau aussehen würde, eine SIA-konforme Planung war unmöglich. Eine riesige Portion Vertrauen war deshalb eine wesentliche Grundlage für den Prozess. «Kompetenzen haben die Normen ersetzt», konstatiert Daniel Baur, Co-Geschäftsleiter bei Bryum. Ein Beispiel: «Wenn wir statt zertifiziertem Fundationskies Kies aus bestehenden Kieskoffern verwenden, sind Materialwissen und Erfahrung unabdingbar.» Darum sei bei der Auswahl der Unternehmen nicht nur der Preis, sondern eben auch deren Wissen und Erfahrung ausschlaggebend gewesen. ###Media_2### Das Material – Natursteine und ordinäre Betonsteine, die eine Landschaftsarchitektin im Normalfall nie einsetzen würde – wurde mehr oder weniger ‹just in time› nach Münchenstein transportiert und verlegt. Für Bryum kam es nicht infrage, bereits lange v...