Am Rand von Zürich-Affoltern stehen seit Frühling zwei neue Wohnbauten, die mit ihrer frei modulierenden Geometrie und der ungewöhnlichen Farbgestaltung ins Auge fallen. Die beiden Bauten sind das Resultat eines Architekturwettbewerbs, der einige Jahre früher durchgeführt wurde. Aufgabe war der Neubau von insgesamt 276 Wohnungen für die Baugenossenschaft Waidmatt. Das Wettbewerbsgebiet war in vier zwar benachbarte, aber durch Strassen oder Wege getrennte Teilgebiete gegliedert. Die Jury nahm sich die Freiheit heraus, zwei Wettbewerbsbeiträge zu kombinieren: Sie vergab die drei grösseren Gebiete an einen eher soliden und das kleinere an einen eher experimentellen Beitrag. Folgerichtig entpuppte sich das etablierte Architekturbüro Enzmann Fischer als Verfasser des ersteren, während sich hinter dem zweiten eine Newcomerin versteckte: Ana Otero. ###Media_2### ###Media_3### Das von der jungen Architektin als ‹Wolkengespräch› bezeichnete Projekt bildet nun den frohgemuten Abschluss der neuen Bebauung siehe Hochparterre 8 / 22. Die Setzung und Ausrichtung der beiden polygonalen Häuser inszeniert den Übergang von der Siedlung zur Landschaft. Auf der einen Seite leiten Blumengärten und Obstbäume in den Naturraum über, auf der dem Siedlungsraum zugewandten Seite fassen die beiden Holzbauten einen runden Gemeinschaftsplatz, der wiederum auf die neue «Wohngasse» des gegenüberliegenden Projekts von Enzmann Fischer Bezug nimmt. ###Media_4### Neben den wabenförmigen Grundrissen ist es die ausgewählte Farbgebung in erdigen Rot-, Blau- und Gelbtönen, die den eigenständigen Charakter des Projekts ausmachen. Der Ansatz ist dabei gewissermassen holistisch: Die gleichen Formen und Farben prägen sowohl den grössten wie auch den kleinsten Massstab. Sie bestimmen die äussere Erscheinung und die Volumetrie der Bauten, aber auch die Balkongeländer und die Fliesen im Badezimmer. ...