Auf dem Warmbächli-Areal in Bern entsteht ein neuer Stadtbaustein. Doch ein Gebäude erinnert noch an die industrielle Vergangenheit. BHSF Architekten, die 2012 den städtebaulichen Wettbewerb für das Areal gewannen, haben ein Lagergebäude aus den 1960er-Jahren in ein Wohnhaus für die neu gegründete Genossenschaft Warmbächli umgebaut. Die Transformation war ein planerischer Kraftakt (siehe Hochparterre 1-2 / 2022). Die Betonstruktur ist weitgehend erhalten geblieben, nur das Silo musste aus dem Bestand geschnitten werden. Das Gebäude wurde um drei Holzgeschosse aufgestockt. ###Media_2### ###Media_3### Das Haus hält die Gemeinschaft hoch und wird zum Nukleus des Quartierlebens auf dem Areal. In den beiden öffentlichen Stockwerken im Erdgeschoss und Untergeschoss gibt es ein Café, einen Selbstbedienungsladen, eine Kindertagesstätte, diverse Ateliers und andere Formen der gewerblichen Nutzung. Im zweigeschossigen Eingangsbereich kann man auf Stühlen oder Sesseln Platz nehmen. Der Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss steht allen Bewohnerinnen auf dem Areal offen. Die Waschküchen liegen zum Teil an den Gängen, die durch den Bau führen. Auf der Dachterrasse wird gemeinschaftlich gegärtnert und gefeiert. ###Gallery_1### Die Architekten haben das Raumprogramm in einem partizipativen Prozess mit der künftigen Bewohnerschaft entwickelt, die durchschnittlich weniger als 35 Quadratmeter pro Person belegt. Die Grundrisse loten die ganze Breite des genossenschaftlichen Wohnungsbaus aus. Es gibt Klein- und Familienwohnungen, die um Schaltzimmer erweitert werden können. Die Cluster-Wohnungen verbinden acht Schlafzimmer zu einem Grosshaushalt. Die Hallenwohnung hat ein Dutzend Menschen selbst eingerichtet und darin Wohnkabinen eingebaut. Auch in anderen Wohnungen haben die Bewohner Galerien oder Regale selbst gezimmert. Die robuste Architektur eignet sich gut für diese umfassende Nutzu...