Erschliessung mit Garderoben Fotos: Roland Bernath

Des Kaninchens Shortlist #7:
Schulhaus Bachtal, Ennetbaden

Das Kaninchen, der Senn-Förderpreis für junge Architektur, zeichnet das beste Erstlingswerk des Jahres aus. In einer kleinen Serie präsentieren wir die sieben Projekte der engeren Wahl.

Am 3. Dezember feiert Hochparterre die ‹Besten› in Architektur, Design und Landschaft. Das ‹Kaninchen› ergänzt die traditionsreichen Hasen und prämiert ein realisiertes Erstlingswerk. Dieses Jahr gingen über dreissig Bewerbungen ein – vom kleinen Umbau bis zum Schulhaus-Neubau, vom privaten Auftrag bis zum gewonnenen Wettbewerb. In einer kleinen Serie zeigen wir die sieben Projekte, die in einer ersten Juryrunde auf die Shortlist gewählt wurden.

Des Kaninchens Shortlist #7: 

Schulhaus Bachtal, Ennetbaden

Auftragsart: Selektiver Wettbewerb
Architektur: Kummer/Schiess Architekten, Zürich

Erschliessung mit Garderoben

Vordach Pausenplatz

Fassade Lernlandschaft

Die Architekten schreiben:

«Die Schulanlage Ennetbaden liegt auf einer zur Limmat und Baden ausgerichteten Geländeterrasse. Die einzelnen Schulgebäude reihen sich entlang der Terrassenkante auf bilden eine grosse zusammenhängende Pausenfläche. Der Neubau folgt dem Bebauungsmuster und schliesst als letztes Gebäude das Schulareal zur Bachtalstrasse hin ab. Er dreht sich aus der Bebauungsregel etwas im Uhrzeigersinn ab und orientiert sich stirnseitig in Richtung Hirschenplatz. Dadurch wird die Pausenplatzfläche vergrössert, sowie Aussichten und Durchsichten in die nahe und ferne Umgebung zugelassen. Die nördliche Lernlandschaft mit der Quartierserschliessung und der Pausenplatz werden durch einen grosszügigen Gebäudedurchgang, in welchem auch der Haupteingang liegt, miteinander verbunden.

Schulzimmer

Fassade Quartiererschliessung

Der Neubau spannt eine maximale Länge auf und zoniert die Aussenräume. Er liegt so im Terrain eingebettet, dass drei von fünf Geschosse terraineben zugänglich sind. Davon profitieren die Werkräume im Untergeschoss, der pausenplatzseitige Haupteingang im Erdgeschoss, sowie der Kindergarten im 1. Obergeschoss. Mit dem Gebäudedurchgang, welcher als gedeckte Pausenhalle mit Sitzstufen und Ein- und Durchblicken ins Foyer und die Bibliothek formuliert ist, wird der Niveauunterschied der Aussenräume spielend überbrückt.

Treppenturm

Werkräume

Die Tragkonstruktion des schlanken Gebäudekörpers sind als fünf gestapelte Hallen in vorgefertigten Betonrahmen entworfen. Sie nehmen räumlich auf die Gebäudeausrichtung Bezug und ermöglichen eine hohe Raum- und Nutzungsflexibilität. Alle vertikalen Elemente sind entsprechend an die Aussenseiten des Gebäudes angelegt: die Haustechnik in aufgefalteten Stirnwänden und das Treppenhaus vor der Längsfassade – wie ein Aussichtsturm. In diesem wird die prägende Topografie der Umgebung und spektakuläre Aussicht spürbar gemacht.

Gruppenräume

Die Schulgeschosse sind Einbünder mit Garderobenerschliessung. Vom Treppenturm aus erschliesst man das Geschoss über einen Infrastrukturbereich mit ‚Warmwasserhub‘ und Nebenräume. Beidseitig von diesem Bereich ist jeweils eine Lerneinheit angeordnet. Diese besteht aus zwei Klassenzimmer, zwei Gruppenräume und den dazugehörenden Garderoben. Die Gruppenräume liegen zwischen dem Klassenzimmer und sind hintereinander angeordnet und schaltbar. Durch die klare Gebäudestruktur entsteht eine sehr hohe Flexibilität in der Nutzung und späteren Entwicklung der Schule.

Erdgeschoss

Obergeschoss

Schnitt

Im Untergeschoss sind die Räume für das technische und textile Gestalten als grosse zusammenhängende Fläche untergebracht. Die einzelnen Räume sind mit Verglasungen oder Gittertrennwände zoniert. Die gesamte Fassadenseite nach Norden zur Lernlandschaft ist verglast und vermittelt so nicht den Eindruck eines klassischen Untergeschosses. Der Durchgang durchdringt das Geschoss wie ein Tunnel und schafft mit seinen zwei grossen Bullaugen interessante Blickbezüge nach Innen und Aussen.»

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