Die benachbarten Restaurants haben das Potenzial erkannt und stellen nun auch im Hinterhof Tische und Stühle heraus. Fotos: Markus Frietsch

Platz gemacht

Die Parkfelder sind weg. Der Square de Chantepoulet in Genf ist ein ruhiger Platz geworden. Der silberne Hase in der Kategorie ‹Landschaft› geht an ein Projekt, das mit wenig Mitteln viel Wirkung erzielt.

Hohe Häuser, breite Strassen, Boulevards, die diesen Namen verdienen: So grossstädtisch wie Genf gibt sich keine andere Schweizer Stadt. Allerdings ist auch keine andere Schweizer Stadt so vom Verkehr belastet wie die Autostadt Genf. Umso wichtiger sind Orte, an denen die Fussgänger unbehelligt flanieren oder verweilen können. In den letzten Jahren hat Genf die Autos schon von etlichen Plätzen verbannt und diese zu attraktiven öffentlichen Räumen umgestaltet. Das jüngste Beispiel ist der Square de Chantepoulet, zwei Schritte vom Bahnhof Cornavin, gut versteckt hinter den Fassaden der umgebenden Hotels und Geschäftshäuser.Das unregelmässige Viereck entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach der Schleifung der barocken Stadtbefestigung. Es liegt am Übergang der gewachsenen Struktur des Quartiers Saint-Gervais und dem orthogonalen Raster des damals neu angelegten Quartiers Pâquis. Die aus dem Englischen importierte (aber, bien sûr, französisch ausgesprochene) Bezeichnung ‹square› definiert den Charakter des Ortes: eine von Häusern umstellte, mit Bäumen bepflanzte Anlage. Zusammen mit den rechteckigen Squares Pradier und Mont-Blanc bildet der Square de Chantepoulet eine Trilogie beidseits der Rue du Mont-Blanc.Wer durch einen der vier Zugänge, beispielsweise von der Fussgängerzone Rue du Mont-Blanc oder von der vielbefahrenen Rue de Chantepoulet, ins Innere des Häusergevierts gelangt, ist überrascht, wie ruhig und aufgeräumt es hier ist. Zwei breite, gelbe Betonbänder flankieren eine mit zehn Kastanienbäumen bestandene, leicht abfallende Kiesfläche. Im oberen Bereich steht ein kleines Gebäude, das die Feuerwehr 1900 als Gerätelokal baute. Heute gibt es darin eine Buvette, die sich sommers zum Platz hin öffnet, sowie Garderoben, Aufenthaltsräume und ein Magazin für den Strassenunterhalt. In gleichmässigen Abständen sind Betonrinnen in den Kiesbelag ein...
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Die Parkfelder sind weg. Der Square de Chantepoulet in Genf ist ein ruhiger Platz geworden. Der silberne Hase in der Kategorie ‹Landschaft› geht an ein Projekt, das mit wenig Mitteln viel Wirkung erzielt.

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