Europaplatz im Westen der Stadt Bern: Nur Sitzsockel, Asphaltteppich, Freitreppe und Leuchtenkragen gestalten den Raum. Der Platz entwickelt Kraft durch seine Leere.
Fotos: Fabian Unternährer
Leere statt Spektakel
Angemessenheit, minimale Mittel und viel Leere zeichnen die Gestaltung des Europaplatzes in Bern aus. Für die unprätentiöse Lösung bekommt er den bronzenen Hasen ‹Landschaft›.
Silke Schmeing 04.12.2015 08:00
Steigt man in der Dämmerung aus dem Untergrund der Berner S-Bahn-Linie 6 hinauf zum Europaplatz, fühlt man sich ein wenig wie der Deus ex Machina des griechischen Theaters. Ungepflegte Düsternis öffnet sich zu nahezu sakraler Weite. Festlich erleuchtete Säulen spannen die Tiefe eines Raumes von überraschender Dimension auf, sie verlieren sich erst jenseits der Strasse und kurz vor dem Gleisbereich in der Dunkelheit. Das Dach, das sie tragen, erweist sich als profan: Es ist die achtspurige Autobahn A12. Als der Europlatz seinen Namen erhielt, war er ein Unort. Zugleich wichtiger Verkehrsknotenpunkt und unzugängliche Bruchstelle im städtischen Gefüge zwischen Bern und Bümpliz. Eine Asphaltbrache mit wuchernden Veloständern, Gestrüpp, Baracken, überschattet von der Autobahn auf ihren massiven Betonpfeilern, durchkreuzt von Bahnlinien auf zwei Ebenen. Mit der Tramlinie Bern West, dem Haus der Religionen siehe Hochparterre 3 / 15 und dem neuen Hauptsitz der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbei...
Leere statt Spektakel
Angemessenheit, minimale Mittel und viel Leere zeichnen die Gestaltung des Europaplatzes in Bern aus. Für die unprätentiöse Lösung bekommt er den bronzenen Hasen ‹Landschaft›.
Silke Schmeing 04.12.2015 08:00