Früher waren da Autos parkiert, heute ist die Place du Vélodrome in Genf ein Ort für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers. Fotos: Yann Mingard

Französisches Flair

In Genf verwandelte Pascal Heyraud einen Parkplatz in einen öffentlichen städtischen Raum. Diesen zeichnet die Jury mit dem silbernen Hasen in der Kategorie «Landschaft» aus.

Die Cité Jonction in Genf ist eine typische Überbauung der Sechzigerjahre: An der Strasse steht eine lange Wohnzeile mit Läden und Cafés im Erdgeschoss, und auf der Rückseite, gegen den Flusslauf der Arve, stehen vier weitere Wohnhochhäuser. Ein eingeschossiger Sockelbau mit öffentlich zugänglicher Dachterrasse verbindet die Bauten miteinander. Das für die Sechzigerjahre typische Antlitz zeigte auch der dreieckige Platz vor dem langen Gebäuderiegel: Neben dem schmalen Trottoir vor den Läden verlief eine Erschliessungsstrasse, das baumbestandene Plätzchen diente als Parkplatz. Im Zusammenhang mit dem Bau der Tramlinie Cornavin–Onex–Bernex und der damit verbundenen Neuorganisation des Verkehrs wertete die Stadt Genf mehrere öffentliche Räume im dicht bebauten Quartier auf – darunter die Place du Vélodrome. Eine lange, kniehohe Betonmauer teilt nun die lang gestreckte dreieckige Platzfläche in zwei Bereiche: Auf der einen Seite verläuft nach wie vor die Rue du Vélodrome, auf der anderen Seite spannt sich zwischen der Mauer und dem Gebäuderiegel das spitzwinklige Platzdreieck auf. Dieses ist nun ausschliesslich den Fussgängerinnen und Fussgängern vorbehalten. Das Pendant zur Mauer aus Waschbeton ist der um eine Stufe erhöhte, ebenfalls in Waschbeton gegossene Gehweg vor den Läden. Vier Rampen verzahnen diese Zirkulationszone mit der baumbestandenen Platzfläche. Diese ist mit einem Belag aus hellem Kies – Kalkstein aus dem nahen Frankreich – ausgelegt. Das Mobiliar beschränkt sich aufs Minimum: ein paar Sitzbänke und Beleuchtungskandelaber, denn die Landschaftsarchitekten wollten einen offenen, vielfältig nutzbaren Platz gestalten.Am spitzen Ende der Place du Vélodrome windet sich eine neue spiralförmige Rampe in grossem Bogen in die Höhe. Sie verbindet mit ihrer einladenden Geste den Platz mit der Dachfläche des Sockels der Cité Jonction, wo auch ein...
Französisches Flair

In Genf verwandelte Pascal Heyraud einen Parkplatz in einen öffentlichen städtischen Raum. Diesen zeichnet die Jury mit dem silbernen Hasen in der Kategorie «Landschaft» aus.

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