Ein Nullwinddrachen fliegt auch im Innenraum. Das liegt am Gerüst aus Karbonröhrchen, der ultraleichten Bespannung und dem richtigen Verhältnis von Grösse und Gewicht.
Fotos: Andrin Winteler
Der Architekt und Industriedesigner Thomas Horvath hat den leichtesten Drachen der Welt konstruiert. Er fliegt ohne Wind und verdient damit den Hasen in Gold in der Kategorie ‹Design›.
Wenn er so daliegt, wirkt er wie ein ruhender Falter. Sein durchsichtiges Segel schimmert wie Perlmutt. Der Drachen ‹I’ll be back› hat eine Spannweite von einem Meter und sieht auf einem grossen Arbeitstisch fast schon klein aus. Doch dieses vermeintlich rein ästhetische Objekt ist Hightech pur. Um es zu konstruieren, baute sein Erfinder Thomas Horvath Schneideplotter, Drehbank, Näh- und Umspulmaschinen um. Er installierte Speziallampen, kaufte Brillen mit erhöhter Dioptrie, feinste Werkzeuge, die es ihm ermöglichen, im Millimeterbereich zu arbeiten. Der 55-jährige Zürcher baut jeden Drachen selbst. «Türe zu, Telefon ab, denn die Drachen lassen sich nicht wie ein Leintuch nähen», sagt Horvath. Die Toleranz in der Symmetrie beträgt weniger als einen halben Millimeter. Höchste Präzision und Konzentration sind gefragt. Das Gerüst des Drachens wird aus zwei Metern Karbonstab gebaut. Ein Erwachsener kann drauftreten, ein Hund reinbeissen – trotzdem brechen die eineinhalb Millimeter dünnen S...
Elf Gramm Poesie
Der Architekt und Industriedesigner Thomas Horvath hat den leichtesten Drachen der Welt konstruiert. Er fliegt ohne Wind und verdient damit den Hasen in Gold in der Kategorie ‹Design›.
Stephanie Rebonati 02.12.2015 08:00