Durch geschicktes Formen und Fügen vorgefertigter Betonteile entstand die spannungsvolle Fassade des Zölly-Hochhauses.
Fotos: Pit Brunnder
In Zürich spriessen die Hochhäuser. Eines sticht heraus.
Es verdient den Hasen in Silber mit der unauffälligen Eleganz des Äusseren und dem räumlichen Reichtum des Innern.
Den Bahnreisenden stellt es sich als der kleine, ernsthafte Bruder des Prime Tower vor. Den Glubschaugen und Kettenhemden anderer Wohnhochhäuser zeigt das Zölly die kühle, elegante Schulter. Weisse Marmorsplitter leuchten aus dem Grau seiner Fassade. Lisenen, mal nach rechts, mal nach links auslaufend, überlagern horizontale Bänder und Fensterbänke, werden von ihnen durchdrungen – ein ausgeklügeltes Betongespinst, 24 Geschosse hoch. Es gliedert das Haus in Gruppen von drei Etagen und, dezent, in Fuss, Körper und Kopf. Die obersten Etagen dehnen sich, scheinen den Himmel nach oben drücken zu wollen.An den Schmalseiten wechselt die Fassade den Rhythmus, weitet ihre Öffnungen auf anderthalbfache Etagenhöhe. Das gibt dem Hochhaus eine Richtung und deutet an, dass es auch innere Qualitäten zu bieten hat. Auf jeder Etage empfängt ein langer Flur in Holzfurnier und Marmorboden den Stadtbewohner, als würde sein nobles Privatreich schon hier beginnen. Betritt er seine Wohnung dann wirklich, geht sein B...
Ausgeklügelt geflochten
In Zürich spriessen die Hochhäuser. Eines sticht heraus.
Es verdient den Hasen in Silber mit der unauffälligen Eleganz des Äusseren und dem räumlichen Reichtum des Innern.
Axel Simon 04.12.2014 16:12