Der Wilde Platz in Zürich: Zwischen Bahn, Strasse und Häusern macht sich eine einladende Mini-Wildnis breit.
Fotos: Studio Erde
Der Wilde Platz beim HB Zürich lotet das Miteinander menschlicher und nichtmenschlicher Existenzformen aus. Dafür erhalten Violeta Burckhardt und Marcel Tröger eine Anerkennung in Landschaftsarchitektur.
Der Wilde Platz ist ein schmaler Streifen Land am Gleisfeld beim Zürcher Bahnhof, zwischen Zollhaus und Negrellisteg. Da die Brücke ohne Velorampe gebaut wurde, ist die dafür vorgesehene Parzelle unbebaut geblieben. Sie ist Brache und Möglichkeitsraum zugleich – der Verein Wilder Platz spricht von einer Oase für Tiere, Pflanzen und Menschen. Im Jahr 2023 erhielt das interdisziplinäre Team ‹Co-Habitations› das Gastrecht zur Umsetzung seiner vielfältigen partizipativen Ansätze. Das Konzept ‹Co-Habitations: Shaping the city of tomorrow by embracing coexistence today› – 2022 ausgezeichnet von der Stiftung Clima Now – lotet prozesshaft das Miteinander menschlicher und nichtmenschlicher Existenzformen aus. Wie Städte künftig aussehen sollen und wie sie sich durch den Klimawandel verändern werden, sind die Leitfragen. Nach Recherchen und Workshops mit Akteuren aus dem Quartier hat das Team ein breites Programm für alle Altersgruppen konzipiert und bauliche Interventionen geplant.
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Herzstück ist der Wilde Tisch. Die niedrige Plattform aus Lehm und weiteren Materialien ist Habitat für Kleinlebewesen und diente als Bühne für Darbietungen oder als Arbeitsfläche bei Workshops. Der Tisch ist so entwickelt, dass er sich mit der Zeit selbst auflöst. Das verwendete Stroh brachte dem Platz während der Bauzeit eine weitere Form der Kohabitation: Ein obdachloser Mensch nächtigte darin. Die Beteiligten sprechen von einer lehrreichen Erfahrung.
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Für Anlässe und Kochevents hat man die vorhandenen Sitzstufen erweitert, eine Feuerstelle eingerichtet und ein Brett als Bartheke angebracht. Kletterpflanzen, Wildblumen und Sträucher wuchern, ein Maulbeerbaum wurde als Naturalspende in das offene Konzept integriert. Alle eingesetzten Materialien sind wiederverwendet oder lokale Fundstücke. Die über Ricardo ersta...
Begegnungsort für alle Existenzen
Der Wilde Platz beim HB Zürich lotet das Miteinander menschlicher und nichtmenschlicher Existenzformen aus. Dafür erhalten Violeta Burckhardt und Marcel Tröger eine Anerkennung in Landschaftsarchitektur.
28.12.2024 08:00