Agglomeration bespielen

Der neue Spielplatz in Aproz schafft einen Ort der Begegnung und zeigt: Bestehende Infrastrukturbauten bieten Potenzial für neue Geschichten. Das Projekt gewinnt den Hasen in Gold in Landschaftsarchitektur.

 

Fotos: Matthieu Croizier

Der neue Spielplatz in Aproz schafft einen Ort der Begegnung und zeigt: Bestehende Infrastrukturbauten bieten Potenzial für neue Geschichten. Das Projekt gewinnt den Hasen in Gold in Landschaftsarchitektur.

 

Die Sonne scheint – wie so oft im Wallis. Vom Bahnhof Sion fährt das Postauto in Richtung Südwesten nach Aproz, durch Gewerbegebiete, vorbei am Flugplatz und an einem von der Strasse aus kaum sichtbaren Naherholungsgebiet mit Campingplätzen, über eine Brücke, die die Rhone quert. Auf der anderen Flussseite folgt der Ort, dessen Name vor allem für Mineralwasser steht. Als Auftakt erscheinen linkerhand eine Garage, rechts Mehrfamilienhäuser und eine Bäckerei mit Dorfladen. Kurz darauf folgt die einzige Bushaltestelle des Ortes mit Wendeschlaufe, Wartehäuschen und Baum. Die drei Mitpassagiere aus dem Bus verschwinden bald in den kleinen Wohnstrassen. Wir befinden uns mitten in der Schweizer Suburbia.  ###Media_2### ###Media_3### Aproz ist Teil der Agglomeration Sion und Ortsteil der grossen Gemeinde Nendaz, die hauptsächlich für ihre Skigebiete bekannt ist. Aproz befindet sich aber im unteren Teil, auf einer Ebene am Fluss. Gemäss Wikipedia hat die Einwohnerschaft der verschiedenen Dörfer der Gemeinde Nendaz Spitznamen – in Aproz heissen sie ‹Renoilles›, was übersetzt ‹Frösche› bedeutet.  Wasser scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen, liegt der Ort doch in der Überschwemmungsebene. Doch an der Bushaltestelle ist nichts vom Wasser zu sehen. ###Media_4### ###Media_5### Auf der Suche nach dem öffentlichen Raum Der Spielplatz ‹STEP Aproz› liegt hinter dem Rhonedamm, etwas entfernt von der Endstation. Gelegenheit also für einen Spaziergang. Ein paar Häuser stehen schräg zueinander, Reste eines Weilers. Vorbei an einem Kirchlein aus den 1940er-Jahren, geht es zu den Einfamilienhäusern. Zwiebelartig werden sie mit jedem Grundstück, an dem man entlangspaziert, jünger. Die Ausweitung der Bauzonen der vergangenen 50, 60 Jahre ist direkt erlebbar. Das Strassenraster ist rechtwinklig. Vor jedem Haus stehen mindestens zwei Autos. Kein Mensch b...

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