Die Rigi, man weiss es, ist kein Berg wie jeder andere. Schon im 18. Jahrhundert ein weit über die Zentralschweiz hinaus bekanntes Pilger- und Ausflugsziel zählt das Bergmassiv historische Persönlichkeiten wie den Märchenkönig Ludwig II oder Leo Tolstoi zu seinen ergebenen Besuchern; der grosse Mark Twain hat seine Rigi-Besteigung, die in einem verschlafenen Sonnenaufgang ihr unrühmliches Ende findet, in einer humorigen Kurzgeschichte verewigt, während der ebenso grosse Goethe gut hundert Jahre zuvor so knapp wie treffend festhielt, was den Berg vor allem anderen auszeichnet: «Rings die Herrlichkeit der Welt», heisst es in seinem Tagebuch zur phänomenalen Rundsicht auf Vierwaldstättersee und Alpen, die sich seinen Augen etwas oberhalb des ‹kalten Bades› bot. Notwendige Auffrischung  Heute besteht Rigi Kaltbad zur Hauptsache aus einer Hostellerie-Anlage von Justus Dahinden und einem Mineralbad von Mario Botta, ausserdem befindet sich hier die Zwischenstation der Zahnradbahn zwischen Vitznau und Rigi Kulm sowie die Bergstation der Luftseilbahn, die von Weggis aus startet. ###Media_4### Dass daneben noch sieben weitere Bahnen für eine fast schon panoramatische Erschliessung des Bergs besorgt sind, mag man sowohl als Zeichen seiner Popularität als auch als Folge eines anhaltenden Konkurrenzkampfs zwischen verschiedenen Tourismusdestinationen deuten. Fest steht, dass sich heute etliche andere Gipfel neben der Rigi als Ausflugsziel empfehlen und dass trotz royaler Ausnahmestellung auch die ‹Königin der Berge› um einen stets frischen Auftritt bemüht sein muss. Die auslaufende Konzession für die seit 1968 betriebene Luftseilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad haben die Rigi Bahnen deshalb zum Anlass genommen, die Bahn komplett zu ersetzen und für die architektonische Neukonzeption von Tal- und Bergstation ein «qualitätssicherndes Verfahren» sprich...