Polygonales im Polyzentrum

Gümligen will kein Hochhaus am Bahnhof. Vor zwei Wochen hat die Gemeinde die Zonenplanänderung abgelehnt. Doch was genau hat sie abgelehnt? Kann man in der Agglomeration noch verdichten?

Fotos: Michael Meier Marius Hug Architekten / Nightnurse Images

Gümligen will kein Hochhaus am Bahnhof. Vor zwei Wochen hat die Gemeinde die Zonenplanänderung abgelehnt. Doch was genau hat sie abgelehnt? Kann man in der Agglomeration noch verdichten?

Willkommen in der Agglo. Brachliegende Grundstücke in direkter Bahnhofsnähe, kleinteilige Mehrfamilienhäuser mit Abstandsgrün, Autoverkehr, Industrie und Orientierungslosigkeit. Wer in Gümligen aus der Bahn steigt, dem bietet sich ein Bild, das viele Schweizer Städte umgibt – das Bild der Agglomeration. Ursprünglich bildeten diese Orte ein Netzwerk aus Raststätten, die einen Tagesritt auseinander lagen. Dann kam das Maschinenzeitalter und mit ihm die Revolution der Mobilität. Der Tagesritt schrumpfte zu wenigen S-Bahn-Minuten und die Dörfer uferten zum Siedlungsbrei aus. Die scheinbar losen Siedlungsstücke werden wie Satelliten von den Zentren auf ihrer Umlaufbahn gehalten. Was den meisten Architekten ein Graus ist, bildet in Wahrheit das grösste städtebauliche Potenzial unserer Zeit. «Verdichtung» ist zurecht das Zauberwort der Fachleute. Dieses Potenzial etwas abseits der Stadt haben die betroffenen Gemeinden und auch Entwickler längst entdeckt. So entwickelte die fusionierte Gemeinde – Gümligen wurde Muri bei Bern einverleibt – einen städtebaulichen Masterplan. Das zuvor ausgearbeitete räumliche Leitbild war zum Schluss gekommen, das Zentrum von Gümligen solle zum urbanen Hauptzentrum werden und südlich des Bahnhofs ein Platz entstehen. ###Media_1### Dieser Masterplan «Westliches Zentrum Gümligen» sieht eine Verdichtung inklusive Hochhaus an der Worbstrasse rund um den neuen Zentrumsplatz vor. Damit fiel der HRS als Grundeigentümerin der polygonalen Hochhausparzelle die Aufgabe zu, ein komplexes Zentrum zu entwickeln. Die erste Herausforderung: die HRS konnte nicht das gesamte Baufeld ihr Eigen nennen. Eine Teilparzelle befand sich noch im Besitz der Gemeinde. So startete HRS die Vorbereitungen für den Architekturwettbewerb bereits früh, um der Gemeinde rechtzeitig vorweisen zu können, was mit dem Grundstück nach dem Verkauf geschehen würde. ###...

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