Neubauten rahmen die bestehende Schulanlage von 1974 und schaffen einen offenen zentralen Hof: Erdgeschossgrundriss des prämierten Projekts von Burkhard Meyer Architekten.

Plötzlich diese Vielfalt

Burkard Meyer Architekten gewinnen den offenen Wettbewerb für die Schulanlage Herti in Zug. Der nuancierte Entwurf erreicht ein aussergewöhnliches Mass schulräumlicher Diversität.

Am aussagekräftigsten ist der Vergleich zwischen erstem und zweitem Rang. Denn wie die Jury nicht ohne Grund vermerkt, fanden sich am Ende zwei Projekte mit «grundverschiedenen städtebaulichen und architekonischen Haltungen» gegenüber.  Wie umgehen mit einer typischen (sprich: unspektakulären, aber doch erhaltenswerten) Schulanlage aus den Siebziger Jahren, die in einem ebenso typischen (sprich: eher eigenschaftslosen) Siedlungsraum aus Hochhäuser, Blocks und grüner Wiese angesiedelt ist?  Das junge Team von Bürgi Burkhard von Euw Architekten antwortet auf die Unschärfe des spätmodernen Siedlungsbaus mit der Strenge der Symmetrie: Zwei Neubauten im Norden und Süden der bestehenden Schulgebäude stehen sich spiegelbildlich gegenüber und spannen Wege und Pausenräume zwischen sich auf. Volumetrisch sind die beiden  Quader so klar und kompakt wie möglich gehalten; die ansprechenden hofartigen Einschnitte und Lufträume sind quasi sekundär hinter durchlaufenden Fassadenelementen angeordnet. Auch die Grundrisse gehorchen dem Ideal von Ordnung und Symmetrie, was organisatorisch einige selbstauferlegte Zwänge mit sich bringt und die Fassade dem Monumentalen zuneigen lässt.  Einer solcherart «starken Form» geradezu widersprechend, sucht der prämierte Entwurf von Burkard Meyer Architekten die Balance zwischen situativer Anbindung, programmatischer Ausdifferenzierung und einer das Episodische gleichwohl verbindenden Idee. Letztere finden Burkard Meyer in der Ausformulierung eines hofartigen Binnenraums, der sich zwanglos aus dem Zusammenspiel von Bestandes- und Neubauten ergibt. Bemerkenswert ist die durch präzise Gebäudefluchten erreichte Zeichnung dieses Hofs, der im strengen Wortsinn gar kein Hof, sondern Teil eines durchlässigen Raums ist, der sich von den Siedlungsbauten bis zum Flussufer der Lorze erstreckt. ...
Plötzlich diese Vielfalt

Burkard Meyer Architekten gewinnen den offenen Wettbewerb für die Schulanlage Herti in Zug. Der nuancierte Entwurf erreicht ein aussergewöhnliches Mass schulräumlicher Diversität.

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