Es diskutieren von links nach rechts: Pascale Guignard, Weltverbesserungsarchitektin; Peter Ess, Wettbewerbskulturförderer; Ivo Bösch, Heftlimacher und Hubert Bischoff, Wettbewerbsbesessener.

Immer offen bleiben

Das sechste Wettbewerbsquartett gestern Abend stand ganz im Zeichen des offenen Projektwettbewerbs. Publikum und Expertinnen diskutierten engagiert drei Verfahren.

Die Zahl der offenen Verfahren nähert sich einem Allzeitief. Um zu zeigen, wo Vorteile und Schwierigkeiten liegen, diskutierte das Wettbewerbsquartett gestern Abend drei aktuelle Verfahren. Der Wettbewerb für das Strandbad Bruggerhorn in St. Margrethen hatte im Februar mit langen Auto- und Menschenschlangen an der Besichtigung und bei der Modellabgabe für Schlagzeilen gesorgt. 250 Büros machten mit und so das Vorzeigeverfahren zum abschreckenden Bespiel für Auslober und Architekten. Jurymitglied Hubert Bischoff erzählte, wie die Organisatoren den Ansturm bewältigten und wieso er trotzdem Verfechter des offenen Verfahrens ist. Denn das Siegerprojekt bestätigte einen Vorteil: es bringt Lösungen hervor, die keiner auf dem Schirm hatte. Das Siegerprojekt machte das Strandbad mit einem geschlossenen Hof für Veranstaltungen fit und verlängert so seine Saison über die heissen Monate hinaus. Trotzdem waren mit dieser Lösung nicht alle Anwesenden einverstanden. Eine Maschine ohne Poesie, die sich der Landschaft verschliesse, nannte Architekt Axel Fickert das Siegerprojekt. Wie wichtig die Vorgeschichte eines Verfahrens für die spätere Jurierung ist, zeigte Peter Ess anhand des Wettbewerbs für die Erweiterung der Schule Sternmatt 1 in Baar. Er schilderte, wie sich Gemeinde und Denkmalschutz darüber stritten, ob die Turnhalle der Architekten Leo Hafner und Alfons Wiederkehr aus den 1950er-Jahren aus dem Schutz entlassen werden sollte. Die Politik setzte sich durch, das Gebäude durfte abgerissen werden. Das Wettbewerbsprogramm liess die Frage offen. Die Bestvariante empfahl zwar den Abriss, in der Fragestellung wurde jedoch bestätigt: das Gebäude kann stehen bleiben. Zum Schluss gewann ein Projekt, das die Turnhalle für die Tagesbetreuung umnutzte. Jurymitglied Ess zeigte sich enttäuscht, dass nur 4 der 40 teilnehmenden Teams so mit der Substanz umgegangen waren. Kritik kam au...
Immer offen bleiben

Das sechste Wettbewerbsquartett gestern Abend stand ganz im Zeichen des offenen Projektwettbewerbs. Publikum und Expertinnen diskutierten engagiert drei Verfahren.

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