Das Schulhaus Leutschenbach war nicht teurer als andere. Fotos: Christian Kerez

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Christian Kerez stört sich am «Kerezʼschen Dilemma», einem Begriff, 
den Hochparterre Wettbewerbe im Kommentar «Einbruch der Nüchternheit» zum Zürcher Schulhausbau verwendet hat.

Obwohl ich den Kommentar über die Einöde im Zürcher Wettbewerbswesen gut, wichtig und zutreffend finde, möchte ich zum «Kerezʼschen Dilemma» Stellung beziehen, weil dieses mitverantwortlich sein soll an der gegenwärtigen Langeweile. Das Schulhaus Leutschenbach wurde vor zwölf Jahren eingeweiht. Seither wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es viel teurer als die allermeisten Schulhäuser in Zürich sei. Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Auf eine Unterrichtseinheit gerechnet ist es im Vergleich zu anderen Schulen aus der gleichen Zeit im unteren Drittel der Erstellungskosten. Es ist zwar richtig, dass es einen etwas höheren Kubikmeterpreis aufweist, doch ist es auch effizienter organisiert, besteht somit auch aus einem kompakteren Volumen. Somit hat es durch das viel kleinere Volumen zwar einen höheren Kubikmeterpreis, kostete aber deshalb den Steuerzahler trotzdem weniger als die meisten Schulen der Stadt aus dem gleichen Zeitraum. Das Schulhaus Leutschenbach wirkt vielleicht teuer wegen seines hohen, stattlichen Volumens, nach den Richtlinien des Brandschutzes gilt es aber nicht als Hochhaus, weil das oberste begehbare Geschoss unter der entsprechenden Höhe liegt. Die einzelnen Geschosse sind mit 3,60 Metern ungewöhnlich hoch. Dadurch konnten die tieferen Klassenräume ausreichend belichtet werden, was zu weniger langen Erschliessungsräumen und so zu Volumeneinsparung geführt hat. Der monumentale Charakter, der durch diese Höhe entsteht, wird dadurch betont, dass Installationen in Querrichtung in das Tragwerk der Decke integriert wurden, sodass der Raum um weitere 20 Zentimeter erhöht ist. Die Turnhalle zuoberst wirkt wegen ihres Blicks über die Dächer der Nachbarhäuser monumental, ist aber sogar etwas kleiner als die gängigen Normen. Letztlich wurde dieses Schulhaus immer wieder stigmatisiert, denn es scheint in unserem calvinistisc...
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Christian Kerez stört sich am «Kerezʼschen Dilemma», einem Begriff, 
den Hochparterre Wettbewerbe im Kommentar «Einbruch der Nüchternheit» zum Zürcher Schulhausbau verwendet hat.

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