Der 56 Meter hohe Ovo-Kamin fällt in sich zusammen.

Wie hat's die Industrie mit der Energie?

Gestern sprengte Ovomaltine-Herstellerin Wander ihren Hochkamin für eine neue Energieversorgung. Ausserdem in der Presse: Die Initiative Züriautofrei, Biodiversität in Yverdon, Waldgesetz in Graubünden.

Die Ovo-Firma sprengte gestern ihren 118 Jahre alten Hochkamin für eine neue Energieversorgung mit Flüssiggas statt Heizöl. Wander will bis 2021 auch ohne Palmöl auskommen und den CO2-Ausstoss um weitere 25 Prozent senken. Das nimmt der Bund zum Anlass für eine kleine Recherche, wie die Industrie in Sachen Treibhausgasemmissionen dasteht. «Zusammen mit dem Gebäudesektor ist sie der einzige Sektor, der die Klimazwischenziele 2020 erfüllen konnte. Um 33 beziehungsweise 18 Prozent gegenüber 1990 konnten diese beiden Sektoren ihre Treibhausgasemissionen bis 2018 reduzieren.» Laut Ulrich Nyffenegger, Leiter des kantonal-bernischen Amts für Umwelt und Energie, seien nicht nur Vorschriften und Anreize wirksam. Firmen hätten gemerkt, dass das Energiesparen auch wirtschaftlich interessant sei.

Das grösste Sparpotenzial gebe es bei Belüftungssystemen und bei der Prozessoptimierung, «alte Pumpen benötigen oft sehr viel Strom und produzieren viel Wärme, sie wurden völlig überdimensioniert konstruiert». Ebenfalls könne bei der Beleuchtung viel Energie eingespart werden. Am meisten brachliegendes Potenzial sieht Nyffenegger hingegen bei der «hauseigenen Energieerzeugung», beispielsweise bei Fotovoltaikanlagen auf den Dächern.

Nicht zufrieden ist Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES): Er fordert eine Senkung der Treibhausgasemissionen auf null. Das im letzten Jahr abgelehnte Energiegesetz hat den Kanton Bern leider zurückgeworfen», so der Klima-Experte. «Dieses Gesetz hätte die Industrie nochmals stärker in die Pflicht genommen. Und auch beim kürzlich beschlossenen nationalen CO2-Gesetz hat man es verpasst, überprüfbare Vorgaben zum Klimaschutz für die Industrie festzulegen.»
 

Weitere Meldungen:

– Züri autofrei: Die Juso wollten mit der Initiative den Autoverkehr aus der Stadt Zürich verbannen. Das Bundesgericht hat die Forderung für ungültig erklärt. Warum, erklärt die NZZ.

– Graubünden erneuert sein Waldgesetz; es geht um die Pflege und um die Zuständigkeit bei Naturgefahren, schreibt die Südostschweiz Graubünden.

– Yverdon installiert eine neue Signaletik, um die Bevölkerung für die Biodiversität in der Stadt zu sensibilisieren, berichtet 24 Heures.

– Nun ist der ZKB-Jubiläumserlebnisgarten auf der Zürcher Landiwiese, schon seit Wochen parat, auch offen und begehbar. Die NZZ erzählt, was er bietet.

– Was geschieht in Basel, wenn Leute Dinge auf dem Trottoir mit dem Zettel «Gratis zum Mitnehmen» deponieren? Man nimmt es gelassen: Das sei eine neue Form des Teilens und schwarze Schafe gebe es wenige, meint der Verantwortliche in der Basler Zeitung.

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