«Architekten sind für die Form der gebauten Umwelt zuständig, nicht für ihren Inhalt», sagt Patrik Schuhmacher von Zaha Hadid Architects, Erbauer dieses Kulturzentrum in der chinesischen Stadt Changsha.

«Was hat Architektur mit Moral zu tun?»

Auch beim Bauen wird um die richtige moralische Haltung gekämpft, schreibt die «NZZ». Ausserdem in der Presse: die Positionen junger Designer, Churs Stadtentwicklung und – Parkplätze sind überflüssig.

«Moralische Positionen durchziehen derzeit den Architekturdiskurs wie seit den frühen 1970er Jahren nicht mehr», schreibt der Stuttgarter Architekturprofessor Stephan Trüby heute in der «NZZ»: «Die Wetterkapriolen im Zeichen des Klimawandels bringen letzte Zweifelnde zum Nachdenken.» Zum Beispiel darüber, ob man auch fürs autoritäre Katar, das 2015 im Democracy-Index Platz 136 belegte, Prestigebauten entwerfen darf. Die Rechtfertigungsstrategien global agierender Architekten würden zwischen autohypnotischem Optimismus und Whataboutismus changieren, meint Trüby. Es spreche jedoch durchaus manches dafür, «dass westliche Architekturbüros auch weiterhin in problematischeren politischen Kontexten arbeiten. Aber man muss sich dann als weltweit bekannter und anerkannter Architekturschaffender auch zutrauen, bei gesellschaftlichen Fragen die Stimme zu erheben und die eigene kulturelle Macht dafür zu nutzen, ein emanzipatorisches politisches Statement abzugeben.»

Weitere Meldungen:

– «Auch Lochkarton ist ein Designobjekt»: Was bewegt junge Designer? Das Museum für Gestaltung zeigt in der Ausstellung «6 Zimmer × 6 Positionen» sechs Positionen und vielerlei Dinge, mit denen wir leben. Die «NZZ» berichtet.

– «Churs Weiterentwicklung unter der Lupe»: Das Netzwerk ‹Chur mitgestalten› kritisiert das Churer Stadtentwicklungskonzept 2050. Verbände, Organisationen, Fachleute und Parteien fordern Nachbesserungen, vor allem bei den Klimazielen. Die «Südostschweiz» berichtet.

– «Eine Stadt verliert ihr Gesicht»: In Liverpool wurde weitergebaut, obwohl die Unesco drohte, der Stadt den Weltkulturerbe-Titel zu entziehen. Jetzt ist er weg. Der «Tages-Anzeiger» erzählt «eine Geschichte über Korruption, Ignoranz und schlechten Geschmack».

– «Wie viele Milliarden kostet es, die Schweiz klimaneutral zu machen?»: Die Bankiervereinigung und die Boston Consulting Group haben erstmals Sektor für Sektor nachgerechnet – und kommen auf überraschende Ergebnisse. Die «NZZ» berichtet.

– «Mieter von Büros dringend gesucht»: Während Wohnungen in der Stadt gefragt sind, standen noch nie so viele Lager-, Gewerbe- und Ladenflächen leer. Die «Basler Zeitung» berichtet.

– «Parkplätze sind überflüssig»: Eine Umfrage unter 2000 KundInnen und 145 EinzelhändlerInnen an zwei Berliner Einkaufsstrassen stellt klar: Lediglich sieben Prozent der KundInnen fahren mit dem Pkw vor und waren für weniger als zehn Prozent des Umsatzes verantwortlich. Die «Woz» berichtet.

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