Steife Brise gegen Hitzeinsel: Das Grossprojekt auf dem Zürcher Hardturm-Areal kommt nochmals an die Urne. Fotos: Nightnurse Images

Vierte Stadionabstimmung in Zürich kommt

«Man kann so nicht mehr bauen heute», sagen Gegnerinnen des Grossprojekts auf dem Hardturm-Areal. Sie haben ein Referendum eingereicht. Damit stimmt Zürich im Mai 2020 erneut über das Fussballstadion ab.

Das Projekt für auf dem Zürcher Hardturm-Areal sei überholt, sagen Gegnerinnen heute im Tages-Anzeiger. «In Zeiten der Klimaveränderung und CO2-null-Ziele kann man so nicht mehr bauen», sagt Lisa Kromer stellvertretend für die IG Freiräume Zürich-West. Fast das ganze 55'000-Quadratmeter-Areal würde versiegelt, der Park auf der Hardturm-Brache verschwände. Die geplanten Wohnungen seien zu gross und zu teuer, sagt Dominik Waser, Klimaaktivist und Komiteemitglied. «Zürich braucht sozialverträgliche, ökologische Wohnungen und mehr Grünräume.» Nur so lasse sich die sommerliche Erhitzung dämpfen. Die IG Freiräume Zürich-West aus Nutzerinnen der Hardturm-Brache, aus Anwohnerinnen und aus Klimaaktivisten hat in sechs Wochen 5000 Unterschriften zusammengebracht; nötig wären 2000 gewesen. Zur Erinnerung: Das Projekt umfasst neben dem Fussballstadion eine genossenschaftliche Wohnüberbauung und zwei Hochhäuser. Die schlechte Freiraumplanung und die starke Versiegelung waren schon während des letzten Abstimmungskampfes kritisiert worden. Gut möglich, dass die Klimabewegung dem Projekt nun den Wind aus den Segeln lässt. Vielleicht eine Chance auf einen Neuanfang an einem cleveren Ort in der Agglomeration? Es muss ja nicht alles auf städtischem Boden stattfinden.

Weitere Meldungen:

– In Chur-West wird Architekt, Investor und Baudoyen Thomas Domenig ein Grosskino bauen. Die Betreiber von Kinos in der Churer Altstadt geben ihren Widerstand auf, berichtet die Südostschweiz.

– Sein feines Stahlgerippe sieht man von weitem – von nah aber ist der wundersame Moskauer Schuchow-Radioturm schon lange nicht mehr zu besichtigen. Die NZZ berichtet.

– Die NZZ weiss auch, warum bereits 29 von 56 Bäumen auf dem Sechseläutenplatz abgestorben sind, und wie die Stadt den Bäumen helfen will.

– In Basel ist das 70 Meter hohe Biozentrum fertig, aber immer noch nicht eröffnet. Der Basler Grosse Rat setzt nun eine Untersuchungskommission zum Planungs- und Kostendebakel ein, schreibt die Basler Zeitung (Meldung vom Mittwoch).

– Ins Skigebiet Flumserberg führt eine neue schnelle Achtergondelbahn, berichtet das St. Galler Tagblatt. Fehlt nur noch: Mehr Schnee.

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