Nicht abreissen, sondern verwandeln: der Wohnturm La Chesnaie in Saint-Nazaire Fotos: lacatonvassal.com

«Jeder Abriss ist ein Irrtum»

Die Architektur der Pritzker-Preisträger Lacaton & Vassal steht für Rationalität und Subversion, schreibt die «Woz». Ausserdem in der Presse: Holcim reisst illegal ab, die Manegg-Industriehallen bleiben.

«Lacaton & Vassal sind fest überzeugt, jeder Abriss sei ein gravierender Irrtum», schreibt die «Woz» im Artikel über die jüngsten Pritzker-Preisträgerinnen Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal. Doch für drei gewonnene «Wiederbelebungs-Wettbewerbe» hätten Lacaton & Vassal zwischen fünfzehn und zwanzig verloren. «BürgermeisterInnen stellen mit Abbruch-/Neubauprojekten ihren ‹Reformwillen› augenfälliger unter Beweis als mit der Verbesserung des Bestehenden – und generieren mit staatlich subventionierten Abrissen auch teurere Bauarbeiten, ergo höhere Gemeindesteuereinnahmen.» Die Bauindustrie habe ähnliche Interessen und verkaufe lieber aufwendige Heizungs- und Klimaanlagen als schlichte Polykarbonatplatten für Wintergärten, die die Stromrechnung halbieren. Als Beispiel erwähnt die «Woz» auch den Wettbewerb für die Umgestaltung des Maag-Areals in Zürich. «In ihrem Wettbewerbsentwurf hatten Lacaton & Vassal die Beibehaltung der beiden Hallen vorgesehen, die sie mit den gewünschten neuen Programmelementen überbauen wollten. (...) Das genaue Gegenteil der durch die Swiss Prime Site als Eigentümerin des Areals verordneten Brachialkur: Abriss und Neubau.»

Weitere Meldungen:

– Der Kanton St.Gallen reicht ein Baugesuch für das Klanghaus Toggenburg ein. Der Baubeginn für den Holzbau ist für 2022 vorgesehen, schreibt das «St.Galler Tagblatt».

– «Weiler fallen aus der Bauzone»: In mehr als der Hälfte der 300 Thurgauer Weiler ist Entwicklung nur noch in bestehenden Bausubstanzen möglich. Das «St.Galler Tagblatt» berichtet.

– Der Betonproduzent Holcim hat ein von Klimaaktivisten besetztes Haus auf der Colline du Mormont abgerissen. Eine Bewilligung dafür gab es nicht, berichtet «24heures».

– Die alten Industriehallen in der Zürcher Manegg könnten doch länger stehen bleiben. Der Stadtrat und die Eigentümer wollen den Vertrag anpassen, berichtet der «Tages-Anzeiger».

– «Die Limmat erhält mehr Auen und Dämme»: Eine Umgestaltung des Flussraumes soll mehr naturnahen Lebensraum und Hochwasserschutz bringen. Der «Tages-Anzeiger» berichtet.

close

Kommentare

Andreas Konrad 16.04.2021 17:22
Die alten Industriehallen in der Manegg können stehen bleiben. Zu Recht. Sie gefährden auch nicht den Neubau eines Schulhauses, wie vom wohl missinformierten Stadtrat verkündet wird - dieses wird ja bereits gebaut, und zwar 40 Meter daneben ....
Kommentar schreiben